Der versehentliche Schuss im Teamhotel von Sturla Holm Lægreid hat eine Sicherheitsdebatte im Biathlon ausgelöst. Ein Experte bringt mit Blick auf die Zukunft eine große Revolution ins Spiel.
"Langfristig besteht meine Lösung darin, auf elektronisches Schießen umzusteigen, um das Risiko von Unfällen zu vermeiden und vor allem die Schwierigkeiten beim Bewegen der Waffen zu verringern und die Sicherheit für die Öffentlichkeit zu gewährleisten", sagte der ehemalige Biathlet Björn Ferry gegenüber dem schwedischen Sender "SVT".
Der TV-Experte sieht es kritisch, dass Gewehre im Hotel aufbewahrt werden. "Ich denke, dass Biathlon von der Polizei und den Behörden ein wenig mit Seidenhandschuhen angefasst wurde", so Ferry. Der 45-Jährige glaubt, dass die Reaktion eine andere gewesen wäre, wenn ein ähnlicher Vorfall mit einer Jagdwaffe passiert wäre.
Biathlon-Olympiasiegerin mahnt
Der Norweger Sturla Holm Lægreid hatte am Rande der Weltcup-Station in Lenzerheide während des Trockentrainings im Teamhotel versehentlich einen Schuss abgegeben. Glücklicherweise wurde hierbei niemand verletzt. Die norwegische Mannschaft hatte das Vorkommnis selbst gemeldet.
Lægreid wurde vom Massenstart ausgeschlossen. "Das war großer Mist", entschuldigte sich der fünffache Biathlon-Weltmeister im Interview mit "NRK" unter Tränen.
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"Es ist etwas, das sehr leicht passieren kann, aber niemals passieren sollte", kommentierte die ehemalige Biathletin Marie Dorin-Habert den Vorfall gegenüber dem "Nordic Magazine". "Natürlich wird es Sturla [Holm Lægreid] verfolgen", glaubt die Französin.
"Die Sanktion besteht nicht darin, mit dem Finger auf den Athleten zu zeigen, sondern zu zeigen, dass wir bei Sicherheitsregeln kompromisslos sein müssen. Wir können es uns nicht leisten zu sagen, dass es nicht ernst ist. Im Gegenteil, es ist super wichtig für die Menschen, vorbildliches Verhalten und Sicherheit ... zumal es dramatisch sein kann", erklärte Dorin-Habert.