Skisprung-Superstar Maren Lundby hat am Montag ihr Karriereende bekanntgeben. Das teilte sie auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz mit.
Maren Lundby zieht einen Schlussstrich unter den Profisport. "Ich werde mich als Skispringerin zurückziehen. Das ist eine Entscheidung, über die ich lange nachgedacht habe, und im Moment habe ich das Gefühl, dass es das Beste für mich ist", sagte Lundby auf einer emotionalen Pressekonferenz in Oslo.
Damit bestätigte sie einen Bericht des norwegischen Senders "NRK", der seit Montagmorgen kursierte.
Auf der Pk bedankte sie sich bei allen, die ihr über die Jahre geholfen haben, dann kullerten die Tränen.
Lundby gilt als eine der besten Skispringerinnen der Geschichte. Sie holte 2018 olympisches Gold, dazu 2019 und 2021 Gold bei der Ski-WM und gewann zwischen 2018 und 2020 drei Jahre in Serie den Weltcup.
"Ich habe immer wieder gespürt, dass die Motivation nicht ganz da ist, wo sie sein müsste", sagte sie dem "NRK".
"Ich weiß, wie es ist, wenn der Funke überspringt, wenn man wirklich den inneren Antrieb hat, sich anzustrengen und das zu tun, was nötig ist, um an die Spitze zu kommen. Ich habe gemerkt, dass es nicht mehr ganz da ist", erklärte sie die Beweggründe ihres Rücktritts.
"Sie war eine Pionierin"
In diesem Weltcup-Winter hatte die 29-Jährige noch nicht ins Geschehen eingegriffen, über eine Rückkehr wurde spekuliert. Doch daraus wird nun nichts.
"Sie hat eine großartige Karriere hinter sich. Sie war eine Pionierin, die den Weg gewiesen und für die Rechte der Frauen gekämpft hat. Sie hat einen unschätzbaren Beitrag geleistet", sagte der norwegische Ex-Skispringer und Experte Johan Remen Evensen.
Im Sommer hatte sich die dreimalige Weltcupsiegerin noch hoffnungsvoll mit Blick auf die anstehende Saison geäußert.
Lundby entfachte Debatte über Gewichtskontrolle
"Ich denke, es läuft ganz gut. Ich habe das Gefühl, dass ich für die Saison auf dem richtigen Weg bin und eine gute Ausgangslage habe", erklärte Lundby im August der Zeitung "Dagbladet". Während der Vorbereitung habe sie auf der Schanze bereits "gute Rückmeldungen" erhalten, sagte die Norwegerin.
Den vergangenen Winter hatte sie auf dem 20. Platz des Gesamtweltcups abgeschlossen.
In der Vergangenheit hatte die zweifache Weltmeisterin mit Problemen bezüglich der Gewichtsanforderungen im Skispringen zu kämpfen. Dass sie damit öffentlich umging, habe es "einfacher gemacht", so Lundby.
Im Oktober 2021 hatte Lundy wegen der anhaltenden Probleme ihren zwischenzeitlichen Rückzug angekündigt. "Ich habe im Moment ein paar Kilo zu viel, um in der Weltspitze zu springen. Und ich bin nicht bereit, verrückte Dinge zu tun, um dies zu ändern", hatte sie damals "NRK" erklärt.
Mit ihrem Rückzug entfachte die erfolgreichste norwegische Skispringerin eine Debatte über die kompromisslose Gewichtskontrolle und die strikten Anforderungen, die diesbezüglich an die Springerinnen gestellt werden.


