Dank einer tadellosen Leistung im Zehn-Kilometer-Sprint von Lenzerheide setzte sich Benedikt Doll überraschend am Freitagnachmittag als Sieger durch und bejubelte damit den fünften Weltcup-Sieg in einem Einzelrennen in seiner Karriere. Der deutsche Biathlon-Routinier zeigte sich nach seinem umjubelten Zieldurchlauf emotional angefasst.
"Ich glaube wir haben sehr, sehr gut geschossen. Liegend war es nicht so einfach, aber stehend habe ich schon beim Schießen gewusst: Ich fühle mich so sicher, es wird bestimmt eine Null. Es war wirklich ein geiles Gefühl beim Schießen! Auf der Strecke hatten wir richtig, richtig gute Skier. Großes Lob an die Techniker", jubelte Doll nach seinem herausragenden Sprint-Erfolg am "ZDF"-Mikrofon.
Einige Zeit lang musste der 33-Jährige nach seinem Zieleinlauf noch zittern, war doch unter anderem Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö nach ihm gestartet. Der Norweger leistete sich aber einen Schießfehler am Liegendanschlag und musste sich am Ende mit 5,4 Sekunden Rückstand und Platz 2 begnügen.
Doll legte dabei eine hervorragende Laufleistung auf der Schlussrunde hin, auf der er keine Zeit mehr auf Bö eingebüßt hatte.
Doll konnte sich die Loipe "sehr gut einteilen"
"Heute war es sehr, sehr schnell, man konnte sich die Berge gut einteilen, weil man danach auch immer eine lange Abfahrt hatte. Das kam uns im Team heute sehr entgegen", so Doll, der sich neben seinem eigenen Sieg auch noch über das überragende Mannschaftergebnis der deutschen Biathlon-Männer mit insgesamt vier Top-Ten-Platzierungen freute.
Mit einem Lachen im Gesicht erklärte Doll im "ZDF", was das Erfolgsrezept am Freitag in der Schweiz gewesen sei: "Die Schwiegereltern und meine Frau sind da, die haben sehr hohe Anforderungen. Die haben gesagt, ohne Sieg kommst du nicht her! [...] Es gibt nachher noch ein bisschen Kaffee und Kuchen mit selbst gebackenen Plätzchen."
Für Benedikt Doll war es der erste Weltcupsieg nach dem ersten Platz im Einzel vom 9. März in Östersund.