Dänemark gegen Norwegen und Schweden gegen Frankreich. So lauteten die Halbfinalpartien bei der Handball-WM der Frauen. Um die Anpfiff-Zeiten der Spiele ist ein regelrechter "TV-Krieg" entbrannt. Darüber berichtet zumindest die Zeitung "Dagbladet".
Das Duell zwischen den beiden Gastgeberinnen aus Dänemark und Norwegen (28:29) wurde bereits um 17:30 Uhr angepfiffen. Die Partie zwischen Schweden und Frankreich (28:37) stieg zu ungewohnter Zeit um 21:00 Uhr.
Hintergrund sind TV- und Vermarktungsrechte in den verschiedenen Ländern. Dass das vermeintliche Topspiel zwischen Dänemark und Norwegen nicht zur "Prime Time" ausgetragen wurde sorgt bei Daniel Høglund, ein norwegischer Handballkommentator von "TV3", für Verwunderung.
"Seltsame Wahl der Spielzeit für das Halbfinale! Schweden gegen Frankreich ist das späte Spiel, während Norwegen und Dänemark um 17:30 Uhr spielen müssen? Das Heimatland bekommt das 'Hauptspiel' nicht?", schrieb er mit Blick auf den Spielort im dänischen Herning bei X.
Norwegen-Trainer findet frühen Anpfiff "wunderbar"
"Viaplay"-Manager Kristian Oma gab zu, die Verteilung der Spiele nicht gerade glücklich ist: "Alle TV-Sender möchten die späteste Spielzeit haben, um möglichst viele Zuschauer zu erreichen. Aber intern bei Viaplay müssen wir bei einer solchen Verteilung auch zwei Länder (Schweden und Norwegen) berücksichtigen." Die Entscheidung liege aber letztendlich bei der IHF.
Norwegens Trainer Thorir Hergeirsson war indes mit der frühen Anwurfzeit zufrieden. "Ich finde es wunderbar", sagte er bei "Dagbladet". So hätten seine Spielerinnen mehr Zeit, sich für das Finale (Sonntag, 19 Uhr) zu erholen.
Norwegens Handballerinnen sind nur noch einen Sieg von ihrem fünften WM-Titel entfernt. Die Titelverteidigerinnen setzten sich in Herning gegen Gastgeber Dänemark in einem hochdramatischen Halbfinale nach Verlängerung mit 29:28 (23:23, 9:14) durch.
Frankreich feierte einen 37:28-Kantersieg gegen Schweden.