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Klartext vom "Doping-König"

Armstrong packt aus: Deshalb wurde ich nie erwischt

Lance Armstrong, einst ein Radsport-Held, dann als einer der größten Betrüger der Sportgeschichte überführt
Lance Armstrong, einst ein Radsport-Held, dann als einer der größten Betrüger der Sportgeschichte überführt
Foto: © unknown
15. Dezember 2023, 11:45
sport.de
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Ex-Radsport-Star Lance Armstrong gilt als einer der größten Betrüger der Sportgeschichte. Zu seiner aktiven Zeit wurde der US-Amerikaner noch als Held gefeiert - weil er beim Doping nie erwischt wurde. Wie er das geschafft hat, erklärte er nun.

Zweifel an Lance Armstrongs märchenhaftem Aufstieg und seinen Fähigkeiten, selbst die schwersten Anstiege spielerisch leicht hinaufzufliegen, gab es bereits, bevor der US-Amerikaner seinen ersten von insgesamt sieben (später aberkannten) Siegen bei der Tour de France einfuhr.

Gehört wurden die Zweifler damals aber noch nicht. Weil es keine handfesten Beweise gab und Armstrong jeden offiziellen Dopingtest bestand. 

Wie er das geschafft hat, verriet der US-Amerikaner im "Club Random"-Podcast. Er habe das System einfach ausgetrickst, schilderte Armstrong. "Es ist so, wie ich immer gesagt habe, und ich will das nicht als etwas rechtfertigen, was ich nochmal machen würde, aber einer meiner Sätze war: Ich bin 500 Mal getestet worden und habe nie einen Test nicht bestanden. Das ist keine Lüge. Das ist die Wahrheit."

So schummelte Radsport-Betrüger Lance Armstrong

Selbst er habe keine Chance gehabt, um einen anberaumten Dopingtest herumzukommen, sagte Armstrong. "Wenn ich in die Tasse gepinkelt habe und sie mein Urin getestet haben, habe ich bestanden", erklärte der heute 52-Jährige. 

Die Wahrheit sei aber, dass die wirksamste Substanz nur lediglich für vier Stunden mit den damaligen Tests nachgewiesen werden konnte, erklärte Armstrong mit Verweis auf EPO, das ab Mitte der 90er-Jahre das Fahrerfeld flutete.

"Andere Substanzen wie Cannabis oder Anabolika haben eine viel längere Halbwertszeit. Man kann einen Joint rauchen, zur Arbeit gehen und seinen Traktor fahren und zwei Wochen später immer noch positiv getestet werden. Mit EPO, das damals unser Raketentreibstoff war, der nicht nur unseren, sondern jeden Ausdauersport verändert hat, hatte man nur eine Halbwertszeit von vier Stunden. Es verlässt den Körper sehr schnell."

Den Rest könne man sich leicht ausrechnen, sagte Armstrong, der wie so viele im Laufe der Jahre von EPO auf Eigenblut-Doping umstieg und auch damit sehr lange durchkam. 

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