Er gewann in den beiden vergangenen Wintern den Gesamtweltcup, ergatterte bei der Weltmeisterschaft 2023 in Bakuriani Silber und ist derzeit wohl unbestritten der beste Snowboardcrosser der Welt: Nun ist Martin Nörl allerdings vorerst auf unbestimmte Zeit zum Zuschauen verdammt. Der DSV-Star hat sich bei einem Trainingssturz im italienischen Cervinia schwer verletzt.
Nörl erlitt eine Sprunggelenksfraktur und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Über einen Zeitplan auf dem Weg zum Comeback soll in den kommenden Tagen entschieden werden.
Der Sturz ereignete sich auf der Startgeraden des zweiten Weltcupkurses des Winters ohne Fremdeinwirkung.
Besonders bitter: Nörl hat trotz seiner beeindruckenden Erfolge ohnehin zu kämpfen. Nach einer verpassten Olympiamedaille kassiert er vom Verband rund 60.000 Euro weniger an Fördergeldern. Bei Blickpunkt Sport des "BR" gab der 30-Jährige zuletzt zu Protokoll, teilweise selbst für Trainingslager während der Saisonvorbereitung aufkommen zu müssen und schlug Alarm:
"Wenn die anderen Nationen weiterhin solche Möglichkeiten haben und wir nicht, wird es natürlich schwierig, vor allem für die Jüngeren, den Anschluss zu finden. Aber auch für mich, um das Niveau zu halten", sagte Nörl gegenüber "BR24Sport".
Überschaubarer Saisonstart für DSV-Topstar Martin Nörl
Auswirkungen zeigten sich bereits beim ersten Rennen des Winters. Im französischen Les Deux Alpes belegte Nörl einen für ihn eher enttäuschenden zehnten Rang. Die Chance auf Wiedergutmachung bietet sich nun vorerst nicht.
In Cervinia stehen am Freitag die Qualifikationsläufe an, am Samstag (10:15 Uhr) steigt der zweite Snowboardcross-Weltcup der Saison 2023/24. Am Sonntag steht zudem ein Teamwettbewerb an. Mit Leon Beckhaus, Leon Ulbricht, Paul Berg und Umito Kirchwehm sind in Italien vier deutsche Athleten am Start.