Nach dem Traumstart in den Winter beim ersten Weltcup in Östersund wurden die deutschen Biathlon-Stars in der vergangenen Woche in Hochfilzen wieder deutlich geerdet. Auch bei der dritten Station im Schweizer Skiort Lenzerheide zeichnet sich ab, dass die Podiumsflut zum Auftakt nicht zur Gewohnheit wird. Auch, da die Bedingungen den Skijäger*innen teils arg zusetzten.
"Es ist schon sehr kräftezehrend, aber ich habe versucht, nicht zu sehr darüber nachzudenken. Ich habe versucht, mir zu sagen, dass es für alle gleich ist und alle ein bisschen angeknockt sind", kommentierte Janina Hettich-Walz am Donnerstag die herausfordernde Höhenlage der Biathlon-Anlage in Lenzerheide.
Dabei konnte Hettich-Walz die Bedingungen sogar noch gut meistern: Beim Sprintsieg der Französin Justine Braisaz-Bouchet landete sie als zweitbeste Deutsche auf dem zwölften Platz. Die 27-Jährige hat dank ihres zweiten Top-15-Resultats in dieser Saison auch die verbandsinterne WM-Norm in der Tasche.
Heftig erwischte es DSV-Hoffnungsträgerin Selina Grotian: "Mein Körper braucht eine Pause. Mir ist es auf der Strecke nicht gut ergangen", sagte Nachwuchstalent Selina Grotian. Die fünfmalige Jugendweltmeisterin und amtierende Verfolgungs-Europameisterin erreichte trotz nur eines Fehlers im Sprint lediglich Rang 38. Auf der Strecke fehlten der 19-Jährigen satte 2:30,9 Minuten auf die beste Laufzeit, die die ehemalige Top-Langläuferin Anamarija Lampic aus Slowenien setzte.
Biathlon-Talent "unter Wert geschlagen"
"Die Höhe trennt hier die Spreu vom Weizen", erklärte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling. "Selina wurde unter Wert geschlagen. Da müssen wir sehen, dass wir das besser hinkriegen mit Blick auf die Verfolgung."
Lenzerheide liegt auf fast 1500 Metern über dem Meeresspiegel. Zuvor traten die Athletinnen in Östersund auf etwas mehr als 300 Metern und in Hochfilzen auf etwas weniger als 1000 Metern an.
Am Freitag geht es für die Männer mit dem Sprint los, am Samstag stehen beide Verfolger auf dem Programm, ehe am Sonntag die Massenstarts das Ende des dritten Weltcups bilden.

