Die deutschen Frauen treffen am frühen Mittwochabend (17:30 Uhr) im Viertelfinale der Handball-WM auf Schweden. Die Gastgeberinnen aus Skandinavien wollen dabei von der ruppigen DHB-Abwehr profitieren.
Mit 26 Zeitstrafen in den bisherigen sechs Spielen ist Deutschland das Team bei der WM, das die zweitmeisten Zeitstrafen kassiert hat. Nur Kongo steht mit 33 Hinausstellungen schlechter da.
Damit stand das Team von Trainer Markus Gaugisch knapp eine Stunde in Unterzahl auf dem Platz. Die vielen Zeitstrafen will Schweden im Viertelfinale ausnutzen.
"Das müssen wir unbedingt ausnutzen", forderte Starspielerin Linn Blohm bei "Aftonbladet": "Nicht zuletzt, weil wir flinke Spielerinnen haben."
Deutschland hat "nicht so flinke Füße"
Ähnliche Töne schlug auch Schwedens Trainer Tomas Axnér an. Deutschland spiele zwar "hart", aber nicht unbedingt gut.
"Sie haben etwas größere Spielerinnen, die manchmal zurückfallen, wenn sie auf schnelle Spielerinnen treffen", analysierte der Coach. Dadurch seien die Deutschen gezwungen, ihre Gegnerinnen niederzureißen oder so festzuhalten, dass das bestraft wird.
Auch Blohm betonte, dass das DHB-Team "nicht so flinke Füße" wie einige schwedische Spielerinnen habe. "Deshalb hinken sie manchmal hinterher", stichelte die 31-Jährige.
Schweden kommt in sechs WM-Spielen erst auf 14 Zwei-Minuten-Strafen.
Das Spiel gegen die Schweden, Fünfter bei der Europameisterschaft vor einem Jahr, dürfte ein Duell auf Augenhöhe werden. Beide Teams kennen sich beinahe in- und auswendig.
Unmittelbar vor der WM hatte es in zwei Testspielen gegen die Skandinavierinnen für die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch einen Sieg und eine Niederlage gegeben.
"Die Spiele haben gezeigt, dass Schweden über ganz viel Qualität im Defensivbereich verfügt", warnte Gaugisch vor den Stärken des Gegners. Zudem gelte es, das schwedische Tempospiel mit erster und zweiter Welle bestmöglich zu unterbinden. Mit sechs Siegen aus sechs Spielen hat Schweden bislang eine makellose WM-Bilanz.