Wenig Druck, ganz viel Motivation: Deutschlands Handballerinnen gehen voller Vorfreude in den WM-Kracher gegen Gastgeber Dänemark.
"Wir wollen den Gruppensieg und unbedingt gewinnen", sagte DHB-Rückraumspielerin Xenia Smits vor dem Hauptrunden-Finale gegen den skandinavischen Titelanwärter am Montagabend (20:30 Uhr/Sportdeutschland.TV). Nach fünf Siegen in den bisherigen fünf Spielen will das deutsche Team die über 12.000 frenetischen Zuschauer in der Jyske Bank Boxen in Herning zum Schweigen bringen.
Die Kulisse sei "etwas Besonderes", sagte Kreisläuferin Meike Schmelzer: "Vor so vielen Zuschauern spielt man gerade als Frau nicht ganz so oft. Das wird einfach cool." Und Kapitänin Emily Bölk betonte: "In Dänemark gegen Dänemark zu gewinnen, wäre schon ein großer Spaß für uns. Wir haben nichts zu verlieren."
Tatsächlich geht es für die DHB-Auswahl "nur" um Platz eins oder zwei in Hauptrundengruppe III, das Viertelfinal-Ticket hat die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch schon gebucht. "Wir wollen zeigen, dass wir auch gegen Top-Mannschaften mithalten können", sagte Co-Kapitänin Alina Grijseels.
Handball-WM: Deutschland hofft auf Revanche
Das Duell gegen den Vize-Europameister bietet dem deutschen Team zugleich auch die Chance zur Revanche für die WM-Niederlagen 2013, 2017 und 2021. Ganz bitter lief es vor zwei Jahren, als Deutschland bei identischer Ausgangslage zum WM-Hauptrundenabschluss eine 16:32-Klatsche kassierte - und anschließend im Viertelfinale ausschied.
"Revanche hört sich immer gut an", so Bölk. Und auch Smits frohlockte: "Wir brauchen keine Angst haben. Ich bin ganz zuversichtlich, dass wir uns mit unserem Flow gut präsentieren werden."
Laut Schmelzer könne die deutsche Mannschaft "ganz befreit aufspielen. Es ist auf jeden Fall von Vorteil, dass man nicht so groß unter Druck steht." Die Gedanken an das Debakel 2021 würden keine Rolle spielen. Zumal Dänemark, das zum Hauptrunden-Auftakt überraschend gegen Japan verloren hatte, bislang nicht nur souverän gespielt hätte.
"Das ist ein ganz anderes Spiel, als es das vor zwei Jahren war", sagte Schmelzer: "Wir haben ein bisschen unser Spielsystem geändert und haben uns weiterentwickelt."
Genau das will das deutsche Team am Montagabend unter Beweis stellen. Mit wenig Druck. Und ganz viel Vorfreude.