Das Verfolgungsrennen von Hochfilzen endete für die deutschen Biathlon-Männer in einer ziemlichen Enttäuschung. Mit Benedikt Doll lief lediglich ein DSV-Starter in die Top Ten, auch der Routinier hatte beim Vierfach-Erfolg der Norweger allerdings nicht viel zu melden.
Von Platz sieben ins Rennen gestartet, handelte sich Doll auf den 12,5 Kilometern insgesamt vier Strafrunden ein, die ihn bis auf Platz zehn zurückwarfen. Der Rückstand auf Sieger Johannes Thingnes Bö, der hinter ihm als Elfter das Rennen aufgenommen hatte, betrug letztlich eineinhalb Minuten.
"Es war schon sehr schmerzhaft. Wir hatten sehr spezielle Ski, die waren unfassbar schnell in der Abfahrt. Vom Fuß schwierig, da sich erst einmal zurecht zu finden. Das hat ein bisschen gedauert. Es ärgert mich, dass ich beim Stehendschießen dann wieder so strauchle mit zwei Fehlern", meinte der 33-Jährige kurz nach dem Zieldurchlauf am "ARD"-Mikrofon.
"Ich war schon sehr, sehr erschöpft. Es war einfach schwierig zu schießen. Aber irgendwann will ich das mal hinbekommen", zeigte sich der beste Deutsche an diesem Samstagmittag zumindest kämpferisch.
Biathlon-Superstar Bö jubelt: "Ich bin zurück!"
Wieder vollkommen obenauf war derweil Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö. Nach einem völlig verpatztem Sprint am Freitag, als er mit deutlichem Rückstand nur Elfter wurde, legte er ein herausragendes Verfolgungsrennen hin und ließ alle zehn vor ihm gestarteten Konkurrenten noch hinter sich.
"Ich bin zurück! Das ist das, was ich an Rennen liebe! Die Lücke zu schließen und immer ein paar Sekunden gutzumachen. Und dann endlich wieder auf Bahn 1 stehen, das ist schon richtig schön. Es war ein gutes Gefühl, wieder mal ein paar Scheiben mehr zu treffen", so der Dominator der letzten Biathlon-Jahre.
Für Bö bedeutete der Triumoh in Hochfilzen seinen insgesamt 20. Verfolgungssieg im Weltcup. Von so weit hinten war er allerdings noch nie zuvor ins Rennen gegangen, wie der Norweger selbst anmerkte: "Die 19 anderen waren schon anders, da kam ich von vorne. Ich hab es gefühlt, dass ich die Energie für das Podium hatte."
Seine Teamkollegen Johannes Dale-Skjevdal, Tarjei Bö und Sturla Holm Laegreid rundeten mit den Plätzen zwei bis vier das hervorragende norwegische Mannschaftsergebnis ab.
