Mit großer Spannung blickt die Radsportwelt auf Primoz Roglic, der zur neuen Saison seinen Wechsel von Topteam Jumbo-Visma zu Herausforderer BORA-hansgrohe vollzieht. Einer seiner Ex-Teamkollegen trauert dem Slowenen schon jetzt hinterher.
Der Abgang von Primoz Roglic ist für Jumbo-Visma, ab Januar 2024 Team Jumbo - Lease a Bike, ein "großer Verlust", stellt Radsportprofi Robert Gesink im Magazin "RIDE" heraus. Das Portal "Wielerflits.be" hat Aussagen aus der Kolumne des Niederländers veröffentlicht.
Roglic sei "einer von vier Fahrern, die bei den Etappenrennen mit Sicherheit erfolgreich sind". Gesink führte aus: "Unser Team hätte gerne zwei dieser Fahrer behalten, weshalb sie auch über die mögliche Ankunft von Remco Evenepoel im Zuge einer Fusion mit Soudal Quick-Step begeistert waren. Das hat nicht geklappt."
Jumbo - Lease a Bike geht somit "nur" mit dem amtierenden Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard in die Saison 2024, wenngleich auch Vuelta-Champion Sepp Kuss ein Wörtchen mitreden könnte. Zu den großen Favoriten auf einen Sieg bei der Frankreich-Schleife zählt derweil auch Tadej Pogacar von UAE Team Emirates.
"Es wird ein interessanter Sommer"
Gesink hob allerdings auch hervor, dass sein Team trotz des Abgangs von Roglic konkurrenzfähig sei: "Es gibt auch jetzt noch einen starken Block, der gut aufeinander abgestimmt ist. Dass die Mannschaft auch ohne Primoz eine große Rundfahrt gewinnen kann, hat sie in der letzten Saison bei der Tour bewiesen."
Die Entscheidung seines nunmehr Ex-Teamkollegen kann der Niederländer indes gut nachvollziehen. Aus Sicht der "Radsportbegeisterten" hoffe er sogar, dass Roglic seinen Traum erfüllen kann, einmal die Tour de France zu gewinnen. "Was für eine wunderbare Geschichte wäre es, wenn er nach all den Jahren mit so vielen großen Siegen nun das fehlende Gelbe Trikot zu seiner Erfolgsliste hinzufügen würde."
Roglic habe bei BORA-hansgrohe durchaus Chancen, wisse er auch beim deutschen Team um einen "starken Block" an Fahrern um sich: "Es gibt keinen anderen Fahrer, der so gut weiß, was er will und der seine Erfahrung so gut einsetzen kann. Allerdings bin ich auch überzeugt, dass sich unsere Mannschaft auf die eigenen Stärken verlassen und sich nicht an einen Gegner anpassen wird. Es wird ein interessanter Sommer."
