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Kolumne der Kombinierinnen Jenny Nowak, Maria Gerboth und Cindy Haasch

NoKo-Trio weiß: So klappt's mit dem richtigen Kälteschutz

Cindy Haasch (l.) und Maria Gerboth fordern Gleichberechtigung
Cindy Haasch (l.) und Maria Gerboth fordern Gleichberechtigung
Foto: © Gerhard Koenig via www.imago-images.de
07. Dezember 2023, 14:46

Auch bei den Nordischen Kombiniererinnen hat die Weltcup-Saison 2023/2024 längst wieder begonnen. Für sport.de gewähren die deutschen Athletinnen Jenny Nowak, Maria Gerboth und Cindy Haasch auch in diesem Jahr wieder Einblicke in ihren Alltag in der Welt der Nordischen Kombination.

"Kälteschutzcreme und Fettpaste" wirft Cindy ein und sie ergänzt fachmännisch: "Alles, was man sich in das Gesicht schmiert, muss wasserfrei sein." 

"Warum?", fragt Maria nach. "Wenn die Haut des Gesichts wegen Kälte und Wind Risse bekommt und das Wasser in die Poren geht und friert, bleiben Hautschädigungen." 

Maria beginnt dann über ihre Vorlieben zum Kälteschutz zu dozieren: "Meine Favorites sind zwei Paar Handschuhe und drei Lagen Thermounterwäsche am Körper!" 

"Aha", steigt nun auch Jenny ein: "Du machst also die Zwiebel!" 

"Wie in einer Talkshow gibt jede von uns ihre Theorien zum Thema Kälteschutz preis. Der Diskussionsanlass ist durchaus ein aktueller. Beim ersten Damen-Weltcup der Nordischen Kombination im norwegischen Lillehammer waren hohe Minustemperaturen ständige Begleiter. Zwischen minus 15 und minus 20 Grad Wettkampftemperatur sind auszuhalten und da tauscht man sich unter Kolleginnen schon mal aus.

Neben den genannten Gegenmaßnahmen werden dann von den Akteurinnen noch das Vorwärmen von Wettkampfschuhen oder das mentale Erwärmen im Kopf ins Feld geführt. Auch ist die Diskussion durchaus von fachlicher Diktion geprägt, was die stetige Verwendung der Begrifflichkeit "Windchill" verrät.

Von warmem Essen, heißem Tee bis zu intensiverem Aufwärmtraining ist in der Abschlussrunde alles an Statements dabei und wir einigen uns als Vollblut-Kombiniererinnen auf die Formel, dass es wohl auf eine Kombination aller genannten Maßnahmen ankommt, wenn man sich keine weißen Flecken im Gesicht einhandeln will, die ein untrügliches Zeichen von Erfrierungen sind. 

Wir vereinbaren schließlich, dass wir uns ab sofort gegenseitig die Gesichter beobachten, was in einem ausgiebigen Gelächter mündet.

Der Weltcup der Kombinierinnen fand also unter besonderen Bedingungen statt und damit sind nicht nur die Minustemperaturen gemeint, sondern auch die formellen Rahmenbedingungen. 

Die Nordische Kombination der Damen steht unter Beobachtung: Sie soll attraktiver und zuschauerfreundlicher werden, damit das IOC für Olympische Spiele die Zulassung erteilt. Erfolgt diese nicht, müssen aus Gleichberechtigungsgründen die Männer der Kombinierten ebenso um ihren olympischen Startplatz bangen. 

Gleichberechtigung als Argument, jemanden auszuschließen. So beginnt die neue Weltcupsaison mit kruden Argumenten und natürlichen Härten.

Letztere lassen sich in jedem Falle besser aushalten als das unsinnige Experiment, die Grundlagen des Wintersports, Springen und Laufen, so herabzuwürdigen, dass deren Kombination aus dem olympischen Wettkampfkatalog willkürlich eliminiert wird. Sind Springen und Laufen allein nach Einschätzung des IOC zuschauerfähig, sollte dies auch der Zweikampf aus beiden Disziplinen sein.

Gegen kalte Temperaturen und kalte Funktionäre werden wir uns jedenfalls weiter wehren!

Herzliche Grüße

Jenny Nowak, Maria Gerboth und Cindy Haasch

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