Schlüsselspiel gegen Rumänien: Im Kampf um das anvisierte Viertelfinale hat der Hauptrunden-Auftakt für Deutschlands Handball-Frauen enorme Bedeutung.
Die Viertelfinal-Formel zog Markus Gaugisch zwar nicht aus seinem Nikolausstiefel. Doch auch die Schokolade zauberte dem Bundestrainer der deutschen Handball-Frauen ein Lächeln ins Gesicht. "Bei uns ist sehr viel Leben drin", sagte Gaugisch über die süße Überraschung im Teamhotel.
Den Hunger auf die WM-Hauptrunde konnten die Leckereien freilich nicht stillen, der Appetit von Kapitänin Emily Bölk und Co. auf das Schlüsselspiel gegen Rumänien am Donnerstag (18.00 Uhr) ist riesig. "Alle sind gut drauf und haben Bock", berichtete Gaugisch am Mittwoch. Seine Spielerinnen seien "gierig" auf das, was jetzt kommt.
Deutschland hat das Viertelfinale im Blick
Mit einem Sieg kann Deutschland schon im ersten von drei Hauptrundenspielen die Weichen Richtung Viertelfinale stellen und auch dem Olympia-Traum einen kleinen Schritt näher kommen. Doch Gaugisch warnt, für Rumänien sei die Partie nach der Vorrunden-Klatsche gegen Dänemark (23:39) schließlich "die einzige Chance, nochmal ins Turnier zu kommen".
Große Unbekannte ist Rumäniens Starspielerin Cristina Neagu. Die viermalige Welthandballerin kam in der Vorrunde nicht zum Einsatz, könnte am Donnerstag aber wieder zur Verfügung stehen. "Ich bin davon überzeugt, dass sie spielen wird", so Gaugisch. Dennoch bereitet er beide Varianten vor: Rumänien mit und Rumänien ohne die "unglaubliche Wurfqualität" Neagus.
So oder so: Das deutsche Team scharrt mit den Füßen. Die Akkus sind nach zwei spielfreien Tagen wieder voll - und der Traum von der ersten Medaille seit 16 Jahren steigert die Motivation nur noch mehr. "Wir wollen in der Hauptrunde möglichst alles gewinnen", sagte Torfrau Katharina Filter angriffslustig: "Wir wollen weiter Gas geben und haben Bock, die Halle zu rocken."
DHB-Coach Gaugisch optimistisch
Satt ist auch Gaugisch nicht. Ein Schlendrian werde sich nicht einschleichen, versicherte der Bundestrainer am ARD-Mikrofon: "Wir haben gesehen, dass wir schwer zu schlagen sind. Aber wir werden einen Teufel tun und zufrieden sein."
Gaugisch weiß: Die drei Siege in der Vorrunde geben Rückenwind, noch hat die deutsche Mannschaft aber nichts erreicht. Für das Minimalziel Viertelfinale, das der DHB-Auswahl ein Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier bescheren würde, warten mit Rumänien, Serbien (Samstag, 18.00 Uhr) und Gastgeber Dänemark (Montag, 20.30 Uhr) deutlich höhere Hürden als noch in der Vorrunde.
"Wenn wir mit der Performance weitermachen, können wir es jedem Gegner schwer machen, und dann ist das Viertelfinale sehr realistisch", sagte Rückraumspielerin Bölk. Und Gaugisch versprach: "Wir heben nicht ab. Wir drehen aber auch nicht durch, wenn wir mal eine schlechtere Phase haben."
Die jüngsten Erinnerungen des deutschen Teams an Rumänien sind übrigens gut: Auch bei der EM vor einem Jahr trafen beide Mannschaften in der Hauptrunde aufeinander. Deutschland gewann 32:28 - ein gutes Omen?