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"Geben nicht auf": DSV-Adler mit Kampfansage an Stefan Kraft

Angeführt von Stefan Kraft und Andreas Wellinger dominieren Österreich und Deutschland das Skispringen
Angeführt von Stefan Kraft und Andreas Wellinger dominieren Österreich und Deutschland das Skispringen
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Patrick Steiner
04. Dezember 2023, 11:14

Das Skispringen spricht Deutsch: Angeführt von Stefan Kraft und Andreas Wellinger dominieren Österreich und Deutschland - passend zur nahenden Tournee.

Köln (SID) Irgendwann ließ der Stadion-DJ das "Fliegerlied" einfach in Dauerschleife laufen. Für jeden Skispringer hatte der gute Mann einen Song in dessen Landessprache ausgewählt, doch am Ende standen auch in Lillehammer nur noch Deutsche und Österreicher oben. Also hieß es, egal ob bei Stefan Kraft oder Andreas Wellinger, ohne Pause: "Heut' ist so ein schöner Tag!"

Dabei sind es sogar schöne Wochen, die Seriensieger Kraft, Wellinger und Co. in diesem Winter erleben. Zwölf Podestplätze gab es bislang, alle gingen entweder nach Österreich (7) oder Deutschland (5). "Die deutsche Sprache gibt im Moment den Ton an", sagte Ex-Weltmeister Severin Freund am "ZDF"-Mikrofon über die ungewöhnliche Dominanz.

Und nicht nur das: Auch alle vierten und drei fünfte Plätze gingen an die beiden Länder, einzig der Japaner Ryoyu Kobayashi konnte als Fünfter in Lillehammer ein wenig in die Phalanx einbrechen. Im Gesamtweltcup liegt Kraft vor Wellinger, Pius Paschke (DSV), Jan Hörl, Daniel Tschofenig (beide ÖSV), Stephan Leyhe und Karl Geiger (beide DSV). "Wenn es im Skispringen mal läuft, dann läuft es", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Der beste Pole, Ex-Weltmeister Dawid Kubacki, folgt erst auf Rang 24 - noch hinter dem "schlechtesten" Deutschen Martin Hamann. Auch in der Nationenwertung liegen Österreich (981 Punkte) und Deutschland (913) meilenweit vor dem Dritten Slowenien (319). Es ist eine Zweiklassengesellschaft.

Skispringen: "Wir geben nicht auf"

Wie passend, dass die 72. Vierschanzentournee mit je zwei Stationen in Deutschland und Österreich vor der Tür steht. Der Auftakt am 29. Dezember in Oberstdorf ist mit 25.500 Fans bereits ausverkauft, auch an den anderen Stationen dürfte es voll werden.

Umso verwunderlicher, dass die beiden großen Skisprung-Nationen schon lange auf einen Tourneesieger warten: Österreich seit Krafts Triumph im Winter 2014/15, Deutschland gar seit Sven Hannawalds Grand Slam 2001/02. Eine der beiden Serien könnte nun reißen - klarer Favorit ist schon jetzt Routinier Kraft, der als erst vierter Springer die ersten vier Wettkämpfe einer Saison gewann.

Für einen Tournee-Triumph müssen die DSV-Adler also irgendwie an Kraft vorbeikommen. "Wir geben nicht auf. Wir werden solange kämpfen, bis wir ihn da vorne mal ablösen", sagte Horngacher, und auch Leyhe hofft: "Irgendwann wird der Knoten so richtig platzen."

Die nächste Chance bietet sich schon am kommenden Wochenende in Klingenthal. "Es ist super für uns, jetzt einen Heimweltcup zu haben. Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen - vielleicht gelingt uns ja da der erste Sieg", so Horngacher.

Und vielleicht zeigt sich ja auch der Stadion-DJ in der Vogtlandarena etwas kreativer. Eine gute Wahl wäre vielleicht der "Sauseschritt" vom Neue-Deutsche-Welle-Projekt DÖF. Das Kürzel steht bekanntlich für "Deutsch-Österreichisches Feingefühl". Passen würde es.

Lillehammer 2023/2024

1ÖsterreichStefan Kraft318.20
2DeutschlandAndreas Wellinger312.30
3ÖsterreichJan Hörl311.30
4DeutschlandKarl Geiger308.70
5JapanRyoyu Kobayashi299.90

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