So gut die ersten Rennen der neuen Biathlonsaison für das deutsche Team liefen, so schlecht liefen sie für einige der norwegischen Männer. Weder Johannes Thingnes Bø noch Sturla Holm Lægreid, die beiden mit Abstand besten Biathleten der Vorsaison, standen am zweiten Östersund-Wochenende auf dem Podest. Ein Debakel, das womöglich Konsequenzen hat.
Die Stimmung bei den norwegischen Biathleten ist schon nach den ersten Rennen der neuen Saison angespannt. Gerätselt wird allen voran über Johannes Thingnes Bø und Sturla Holm Lægreid, die zusammengerechnet in sechs Einzelrennen erst ein einziges Mal auf dem Podest standen. Eine Bilanz, die im Vorjahr noch undenkbar gewesen wäre.
Lægreid zeigte sich am Sonntag besonders verzweifelt. Nach seinem 25. Platz in der Verfolgung sagte er gegenüber "TV2": "Ich muss ein bisschen in mich gehen. Jetzt beginnt eine fordernde Phase und wenn es nicht langsam besser wird, muss ich was unternehmen, die Handbremse ziehen und das Problem finden."
Biathlon-Star sieht "rote Warnleuchte"
Er fühle sich aktuell nicht wie der "normale Sturla", ergänzte der 26-Jährige: "Und das ist irgendwie komisch, weil ich nicht das Gefühl habe, dass irgendetwas nicht stimmt. Aber wenn ich mir die Zeiten anschaue, bin ich meilenweit zurück. Das ist die rote Warnleuchte. Alles scheint relativ normal zu sein, aber ich finde einfach nicht heraus, warum ich so langsam bin."
In Zahlen ausgedrückt liest sich Lægreids Laufschwäche in der Tat besorgniserregend. Im Sprint am Samstag lag er in der abschließenden Lauftabelle nur auf Platz 30, im Verfolger gar nur auf Rang 39. In keinem der drei Einzelrennen 2023/24 knackte er die Top 10 - ein Debakel für den Mann, der vor der Saison als der große Herausforderer von Johannes Thingnes Bø gehandelt wurde.
Mittlerweile ist die Sorge beim 26-Jährigen so groß, dass er schon über eine selbst auferlegte Zwangspause nachdenkt. "Wir müssen uns zusammensetzen und schauen, ob es besser ist, etwas anderes zu machen. Ich muss mit den Trainern sprechen. Die Alternative [zu einem Start in Hochfilzen] ist, nach Hause zu fahren, mich gut zu erholen und gut zu trainieren. Vielleicht lasse ich auch ein paar Gesundheitschecks durchführen, um zu prüfen, was mit mir nicht stimmt", sagte Lægreid.
