Die DHB-Frauen haben den Einzug in die WM-Hauptrunde vor Augen. Gegen den Iran reicht für das Team um Last-Second-Heldin Xenia Smits ein Sieg sicher zum Weiterkommen.
Xenia Smits und die deutschen Handballerinnen ließen es am Tag nach dem nervenaufreibenden WM-Auftakt betont ruhig angehen.
Eine lockere Krafteinheit setzte Bundestrainer Markus Gaugisch zur Vorbereitung auf das zweite Vorrundenspiel gegen den Iran am Samstag (18:00 Uhr) an - ein willkommenes Kontrastprogramm zum hart erkämpften Arbeitssieg am Tag zuvor gegen Japan.
"Wir können sehr viel mitnehmen", sagte Last-Second-Heldin Smits mit Blick auf den weiteren Turnierverlauf. Der Krimi gegen die Japanerinnen, die Deutschland nur dank Smits' Gewaltwurf in der Schlusssekunde 31:30 (18:17) bezwungen hatte, soll sich als Initialzündung für den deutschen Medaillentraum beim Turnier in Dänemark, Schweden und Norwegen entpuppen.
Schon mit einem Sieg gegen den Iran ist die Hauptrunde, das erste Etappenziel auf dem Weg ins anvisierte WM-Viertelfinale, erreicht. Das Spiel gegen den Außenseiter vom Persischen Golf, der zu Turnierbeginn eine herbe Klatsche einstecken musste, dürfte zum Selbstläufer werden. Spätestens beim Vorrundenfinale gegen Polen am Montag (20:30 Uhr) muss sich die Defensive, eigentlich das Prunkstück der deutschen Mannschaft, stabiler präsentieren.
Handball-WM: Smits nach Blessur als Heldin
Ein neuer Fall für Smits. Die Kapitänin der SG BBM Bietigheim ist seit Jahren die Abwehrkante der Auswahl des Deutschen Handballbundes und meldete sich rechtzeitig zu Turnierbeginn fit. Die Generalprobe gegen Schweden (23:30) hatte die 29-Jährige wegen eines Pferdekusses noch verpasst.
Davon war gegen Japan aber nichts zu sehen. Smits ackerte vorne wie hinten, machte Meter um Meter - und traf als es wichtig wurde. "Alles super", sagte Smits über ihren nur noch leicht lädierten Oberschenkel. "Da hat die medizinische Abteilung alles dran gesetzt."
Dass ausgerechnet die Defensivspezialistin mit ihrer beherzten Aktion für den Siegtreffer gegen Japan sorgte, war die passende Pointe eines aufregenden Auftakts. Gegen den Iran hoffen Smits und Co. auch auf den spielerisch nächsten Schritt, um weiteres Selbstvertrauen zu sammeln.
Eine WM-Medaille sei "ein Traum, der uns alle antreibt", hatte Smits vor Turnierbeginn der "Frankfurter Rundschau" gesagt: "Ich weiß, dass der Glaube noch größer ist als die Jahre zuvor."
Den Grundstein dafür legte das deutsche Team gegen Japan, auch wenn es knapper wurde als erwartet. "Es war ein heißer Ritt, aber keine Überraschung", stellte Bundestrainer Gaugisch klar: "Alle werden sich die Augen reiben, aber wir nicht. Wir wissen, was wir geleistet haben."
Andere Teams, so vermuteten die DHB-Frauen, würden sich an den Asiatinnen noch die Zähne ausbeißen. Dementsprechend wertvoll könnte der Erfolg noch werden. Schließlich werden die Punkte aus der Vorrunde gegen die ebenfalls qualifizierten Teams in die nächste Turnierphase mitgenommen.








