Carlos Sastre gewann einst im Jahr 2008 die Gesamtwertung der Tour de France. Auf die aktuelle Radsport-Generation um Superstars wie Tadej Pogacar blickt der Spanier kritisch.
Der ehemalige Radprofi ist nicht wirklich angetan vom Fahrstil des zweifachen Tour-de-France-Siegers Tadej Pogacar.
"Zu meiner Zeit waren alle viel ruhiger. Wir haben auf den richtigen Moment gewartet, bevor wir den Angriff gestartet haben. Pogačar zum Beispiel fährt die Rennen spektakulär, aber manchmal ist er zu aggressiv und verschwendet dadurch unnötig Energie", monierte er im Gespräch mit "Diario del Triatlon".
Pogacars Problem sei sein Ehrgeiz, führte der heute 48-Jährige aus: "Er will zu sehr gewinnen, aber das ist für die Zuschauer sehr spannend, das ist klar."
Rdasport: Pogacar und Vingegaard "machen zu viele Fehler"
Einen Vergleich zu ziehen zwischen seiner Radsport-Generation und der heutigen sei indes "schwierig", erklärte Sastre: "Pogacar und Vingegaard sind sehr jung. Zu meiner Zeit haben wir große dreiwöchige Rennen im Alter von 33 Jahren gewonnen, das ist fast ein Unterschied von zehn Jahren. Heutzutage sind die jungen Fahrer sehr stark und gut auf den Wettkampf vorbereitet, aber ich denke, sie machen zu viele Fehler, weil ihnen die Erfahrung fehlt. Das ist wahrscheinlich der größte Unterschied zu uns."
Vom Fahrertyp sei er eher wie der US-Amerikaner Sepp Kuss gewesen, der in diesem Jahr die spanische Vuelta gewinnen konnte, in seinem Team ansonsten aber eigentlich als Edelhelfer von Jonas Vingegaard eingesetzt wird.
"Wenn man sich Pogacar oder Vingegaard anschaut, dann sind beide in der Lage, alles zu gewinnen. Das war bei mir nicht der Fall. Kuss hingegen ist gut im Klettern, gar nicht so schlecht im Zeitfahren und kommt in der Gesamtwertung der Grand Tours sehr gut weg", fasste Sastre zusammen.


