Die Männer-Staffel in Östersund war lange eine hochspannende Angelegenheit - bis Johannes Thingnes Bø zum Stehendanschlag kam. Dort legte der Dominator der Biathlon-Welt eine Serie hin, die viele ins Staunen versetzte.
Als Johannes Thingnes Bø in der Staffel am Donnerstag zum Stehendschießen auf die Matte trat, spürte er den Atem der Verfolger noch unmittelbar im Nacken. Benedikt Doll war dem Norweger direkt auf den Fersen und lag zu Beginn des Anschlags nur wenige Sekunden zurück.
Doch dann legte Bø eine Serie hin, die beängstigend nah an seinen Rekordanschlag im vergangenen Winter kam. Vom ersten bis zum letzten Schuss vergingen nur sieben (!) Sekunden. Ganze 18 Sekunden brauchte Bø von der Ankunft auf der Matte bis zur Abfahrt. Ein Höllentempo, das die Staffel letztlich entschied.
Ex-Biathlet staunt über "unglaublichen" Bø
"Ich habe es auf dem iPhone im Zelt gesehen. Es gab viele, die in diesem Moment mit dem Kopf geschüttelt haben", sagte Bruder Tarjei Bø über die Reaktionen, die Johannes mit seiner Schnellfeuereinlage auslöste. Auch Ex-Biathlet Ola Lunde staunte nicht schlecht und sagte am "NRK"-Mikrofon: "Es ist einfach unglaublich, was er auf der Matte macht."
Wirklich überrascht von dem Auftritt seines Bruders war Tarjei Bø derweil nicht. "Wir wissen, dass er Wunder vollbringen kann. Wir wissen, dass er es kann, vor allem, wenn er alleine ist. Johannes funktioniert am besten, wenn er die gesamte Aufmerksamkeit bekommt. Er mag es, im Mittelpunkt zu stehen", sagte Tarjei mit einem Lächeln.
Johannes Thingnes Bø bezeichnete sein Rennen eher zurückhaltend als "Schritt in die richtige Richtung". Sein Stehendschießen sei trotz des irren Tempos "kontrolliert" gewesen, versicherte der Superstar, der schon lange zu den schnellsten Schützen im Feld gehört und nicht selten der schnellste von allen ist.
