Justus Strelow ist mit einem Podestplatz im Einzel in die neue Biathlon-Saison gestartet. Im exklusiven Interview verriet der DSV-Athlet, dass er unmittelbar nach seinem Zieleinlauf noch nicht mit Rang zwei gerechnet hatte.
Das Resultat im Einzel sei eine "schöne Überraschung" für ihn persönlich gewesen, meinte Strelow gegenüber sport.de.
"Dass es ein gutes Ergebnis wird, war mir im Ziel schon bewusst. Aber ich hätte niemals gedacht, dass es für Platz zwei reicht", gestand der deutsche Biathlet. Schließlich waren zu diesem Zeitpunkt noch mehrere Top-Favoriten unterwegs. Doch einzig Teamkollege Roman Rees schaffte es noch an Strelow vorbei.
"Ich habe mich auf der Strecke wohlgefühlt und konnte mir das Rennen gut einteilen. Ich hatte in der letzten Runde auch noch genug Reserven übrig. Ich war hintenraus fast überrascht, wie gut es noch ging. Die Aussicht auf ein gutes Ergebnis hilft dann natürlich auf einer Schlussrunde", analysierte der 26-Jährige seine Leistung.
Biathlon: Starkes Schießen und gute Ski als Erfolgsformel
Strelow leistete sich im Biathlon-Einzel am Sonntag lediglich einen Fehler und überzeugte mit der insgesamt drittbesten Schießzeit von allen Startern.
"Ich weiß, dass ich gerade im Liegendanschlag ein sehr stabiles System für mich gefunden habe und mit dem ich in der Lage bin, schnell zu schießen", so Strelow, der während der Saisonvorbereitung zudem den Fokus auf den Stehendanschlag gerichtet hat.
Der gebürtige Sachse ist sich darüber hinaus bewusst, dass er seinen Erfolg auch dem Team hinter den Kulissen zu verdanken hat: "Wir hatten sehr gute Ski. Wir sind sehr gut aufgestellt, was unser Skimaterial angeht."
Biathlon: Strelow schneller als Bø im Ziel
Neben den beiden deutschen Biathleten gesellte sich am Sonntag noch der amtierende Gesamtweltcupsieger Johannes Thingnes Bø auf das Treppchen hinzu.
"Es ist natürlich ein besonderes Gefühl und ein besonderer Moment, einmal vor ihm zu stehen", freute sich Strelow über den Platz unmittelbar vor dem Biathlon-Dominator des vergangenen Winters. Bø kenne jedoch das "Gefühl des Gejagten und weiß damit umzugehen, wenn es mal jemand schafft, vor ihm zu landen", erinnerte der DSV-Skijäger.
"Ich bin mir sicher, er gönnt uns das in diesem Moment. Aber ich denke, er wird den Spieß in der weiteren Saison oft genug umdrehen wollen und das auch sicherlich schaffen", fügte Strelow mit Blick auf den Norweger noch hinzu.
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Nicht nur die deutschen Biathlon-Herren konnten sich am Sonntag über einen gelungenen Einzel-Wettkampf freuen. Bei den Damen schafften es Franziska Preuß (2.) sowie Vanessa Voigt (3.) ebenfalls auf das Podest. "Die Stimmung war natürlich super", gab Strelow einen Einblick in die Gefühlswelt im DSV-Quartier.
Das Gespräch führte Jannik Kube

