Zum zweiten Mal überhaupt hat Italien den Davis Cup gewonnen. Angeführt von Shootingstar Jannik Sinner ließen die Südeuropäer Australien im Finale von Malaga keine Chance. Eine Tennis-Legende freute sich besonders über den italienischen Triumph - und das gleich aus zwei Gründen.
Die Tennis-Euphorie kennt in Italien zurzeit keine Grenzen. Nur eine Woche, nachdem sich der Südtiroler Jannik Sinner bis ins Endspiel der ATP Finals in Turin vorkämpfte, gelang Italiens Davis-Cup-Mannschaft ein historischer Triumph. Im Finale von Malaga besiegten die Südeuropäer am Sonntag Australien.
Für Italien ist es der erst zweite Davis-Cup-Erfolg überhaupt. Den bis Sonntag einzigen Finalsieg hatte es 1976 gegeben. Adriano Panatta, einer der Helden von damals, ist heute als TV-Experte in Italiens öffentlich-rechtlicher Anstalt "Rai" tätig. Dort bezog der 73-Jährige am Sonntagabend ausführlich Stellung.
"Es ist ein wunderschöner Sieg", holte Panatta aus: "Gegen Serbien haben wir im Halbfinale gezittert, über beide Tage hinweg haben wir uns den Sieg aber verdient. Wenn man bedenkt, dass uns ein Spieler wie Matteo Berrettini fehlt, wären wir zurzeit wohl unschlagbar."
Davis-Cup-Legende lobt Sinner: "Verrücktes Match gegen Djokovic"
Lob gab es vor allem für Italiens Top-Star Jannik Sinner. Der 22-Jährige hatte im Halbfinale zum zweiten Mal im dritten direkten Duell im November den Weltranglisten Novak Djokovic besiegt. Im Finale von Malaga fertigte der Südtiroler dann Alex de Minaur mit 6:3, 6:0 ab. Sein Mannschaftskollege Matteo Arnaldi hatte vorher Alexei Popyrin mit 7:5, 2:6, 6:4 geschlagen.
"Jannik hat ein verrücktes Match gegen Djokovic gespielt", meinte Panatta: "Im Moment ist er die Nummer eins, unabhängig von der Rangliste, die zählt nicht. Man sieht: Der Junge ist da und wird es auch für eine lange Zeit bleiben."
Auch aus einem anderen Grund freute sich der Davis-Cup-Sieger von 1976, nun würdige Nachfolger gefunden zu haben. "Jetzt werden sie angerufen", spielte Panatta scherzhaft auf seine jahrzehntelange Rolle als Tennis-Experte im Land an.
Ruhm und Ehre seien Sinner und seinen Mannschaftskollegen aber sicher, merkte der gebürtige Römer dazu noch an: "Noch heute umgeben uns die Leute mit viel Zuneigung. Ich wünsche diesen Jungs, dass man sich auch an sie in 47 Jahren so erinnern wird. Ich freue mich für sie. Ich hoffe, sie können den Erfolg wiederholen, aber das erste Mal vergisst man nie."







