Für Gesamtweltcup-Siegerin Julia Simon verlief der Auftakt der neuen Biathlonsaison durchwachsen. In der Staffel stand sie zwar noch auf dem Podest, im Einzel kassierte die Französin dann aber eine schwere Niederlage. Nach dem Rennen überraschte sie mit einer besorgniserregenden Analyse.
Bis zum dritten Schießen war Julia Simon im Einzel von Östersund noch voll im Plan. Ab da ging es für die Französin jedoch steil bergab. Zunächst schoss die 27-Jährige einen Fehler, im finalen Anschlag ließ sie drei weitere Scheiben stehen. Mit vier Strafminuten im Gepäck ging es für sie bis auf Platz 31 nach hinten. Eine herbe Niederlage, wie sie nach dem Rennen gegenüber "L'Équipe" einräumte.
"Mir hat [beim letzten Schießen] die mentale Frische gefehlt. Es ist komisch, das beim ersten Rennen zu sagen, aber ich bin mental abgestumpft. Es ist kein Rennen zum Vergessen, aber ich muss das Blatt wenden und die mentale Frische finden, damit ich mich in den entscheidenden Momenten wieder fokussieren kann", erklärte Simon, die laut eigener Aussage gegen Ende des Einzels "zusammengebrochen" ist.
Biathlon-Star schlägt Alarm: "... das ist die Wahrheit"
Warum die in der letzten Saison fast schon beängstigend konstante Französin derart schwächelte, kann nur spekuliert werden. Simon selbst deutete jedoch an, dass der vergangenen Sommer bei ihr Spuren hinterlassen hat.
Im Zuge der Kreditkarten-Affäre hatte die Gesamtweltcup-Siegerin für zahlreiche Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Dabei kam auch heraus, dass sie innerhalb der französischen Mannschaft durchaus kritisch gesehen wird.
"Ich werde jetzt kein detailliertes Bild zeichnen, aber der Sommer war kompliziert. Der Druck hat sich aufgebaut. Es ist scheint komisch zu sein, jetzt schon zu sagen, dass ich mental müde bin, aber das ist die Wahrheit. Ihr müsst das akzeptieren. Am Ball zu bleiben, wird über den gesamten Winter sehr kompliziert, denke ich", schlug Simon mit Blick auf den Rest der Saison Alarm.
