Sportlich hat Hertha BSC nach einem ganz schwachen Saisonstart halbwegs die Kurve bekommen, auch wenn der Zweitligist noch in der unteren Tabellenhälfte herumkrebst. Intern gibt es dennoch weiterhin Unruhe: Trainer Pál Dárdai hat einen Profi der Berliner öffentlich demontiert und dafür nun einen scharfen Konter kassiert.
Am Mittwoch hatte Dárdai auf der Spieltags-Pressekonferenz zum Match in Hannover eine Frage zu Offensivmann Myziane Maolida, der schon vor Wochen in die U23 abgeschoben wurde, gestellt bekommen.
Der mittlerweile 24-Jährige war 2021 für stolze vier Millionen Euro zur Hertha gewechselt, dort aber nie richtig angekommen. Auch eine Leihe zu Stade Reims brachte keine Besserung.
"Wir lassen ihn nicht hängen, geben ihm Spielpraxis und Analyse, aber er soll so schnell wie möglich weg von uns", sagte Dárdai und legte noch nach: "Er hat sehr viele Chancen bekommen und war so faul wie ganz wenige Spieler, die ich in meinem Leben gesehen habe."
Aufgekommen war das Thema, nachdem Linksaußen Maolida in seinen ersten beiden Länderspielen für die Komoren zuletzt zwei Mal getroffen hatte.
"Jetzt sieht man: Er will, er hat sich nicht aufgegeben - das tut ihm gut", so Dárdai: "Aber ich will das nicht nochmal riskieren. Ich habe hier gute, fleißige Flügelspieler. Es tut mir leid, das hört sich hart an, aber ein Gustav Christensen ist mir viel wichtiger." Und: "Bei mir hat er seine Chance verspielt."
Hertha BSC: Berater ätzt gegen "visionären Trainer" Dárdai
Heftige Aussagen, die Maolidas Berater so nicht unkommentiert stehen lassen wollte. Auf Anfrage von "Fussballtransfers" holte Philippe Lamboley zum Gegenschlag aus.
"Das Einzige, worauf wir uns mit diesem großen, visionären Trainer einigen könnten ist, dass er uns hilft, von ihm wegzukommen", ätzte der Agent voller Ironie.
Maolidas Arbeitspapier in Berlin ist noch bis 2025 gültig. Im Winter dürfte es nach den jüngsten Schlagzeilen zur endgültigen Trennung kommen.