Das Reservoir der norwegischen Biathleten ist schier unerschöpflich. Mit Johan-Olav Botn haben die Skandinavier das nächste Supertalent bereits in der Hinterhand. Der 24-Jährige sorgte vor einigen Wochen schon mit Gewehr auf dem Rücken für eine faustdicke Überraschung, als er Johannes Thingnes Bø und Co. schlug. Nun sorgte er für den nächsten Paukenschlag.
Nachdem die Biathleten ihre Saisoneröffnung bereits am vergangenen Wochenende in Sjusjøen bestritten, fand die Generalprobe der Langläufer nun in Beitostølen statt. Biathlet Johan-Olav Botn sorgte dabei für eine der größten Überraschungen.
Der 24-Jährige belegte im Sprint am Sonntag einen sensationellen zehnten Platz und hängte unter anderem die norwegischen Weltklasse-Läufer Emil Iversen und Paal Golberg ab. Andere Top-Läufer wie Simen Hegstad Krüger oder Finn Hagen Krogh waren nur wenige Sekunden schneller als der junge Biathlet, der in dieser Saison erstmals in das B-Aufgebot der skandinavischen Skijäger berufen wurde.
Underdog schlägt auch die Biathlon-Elite
Dass Botn über außergewöhnliche Lauf-Qualitäten verfügt, stellte er bereits Anfang November an gleicher Stelle unter Beweis. Dort gewann er den Biathlon-Sprint und ließ die versammelte norwegische Elite hinter sich. Selbst Dominator Johannes Thingnes Bø musste ihm den Vortritt lassen.
Lob gab es anschließend unter anderem von Legende Ole Einar Bjørndalen, der Botn eine "richtig gute Vorstellung" attestierte und ob dessen Leistung "wirklich überrascht" war.
Noch kein Start im Biathlon-Weltcup
Auf der großen Biathlon-Bühne ist der junge Norweger bislang noch ein recht unbeschriebenes Blatt. In der vergangenen Saison sorgte er allerdings schon mit einigen starken Resultaten im IBU-Cup für Aufsehen. Dass es für ihn noch nicht zu einem Weltcup-Start reichte, hat zum einen mit der extrem hohen Qualität im norwegischen Team zu tun. Zum anderen mit seiner eher ausbaufähigen Quote am Schießstand.
Liegend notiert die Statistik für ihn bisher nur eine Trefferquote von 78 Prozent, stehend immerhin 88 Prozent. Das ist (noch) zu wenig, um im Weltcup anzugreifen. Sollte er diese Schwäche in den Griff bekommen, dürfte sein Weltcup-Debüt aber nur eine Frage der Zeit sein.

