Prominenter Neuzugang im Expertenteam des französischen Sportsenders "L'Équipe": Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wird die erst vor wenigen Monaten zurückgetretene Anaïs Chevalier-Bouchet künftig ihre Einschätzungen zu den Weltcup-Rennen abgeben.
Chevalier-Bouchet erweitert damit ein Team von Expertinnen und Experten, das gespickt ist mit ehemaligen Weltklasseläuferinnen und -läufern. Zum Aufgebot des Senders zählen in der kommenden Saison neben der dreimaligen Olympiamedaillen-Gewinnerin auch Marie Dorin-Habert, Jean-Baptiste Grange, Vincent Defrasne und Marie Martinod.
Vollzeit wird Chevalier-Bouchet dem TV-Sender allerdings nicht zur Verfügung stehen. Und das aus gutem Grund, denn wie sie erst Anfang September verkündete, erwartet sie zum zweiten Mal Nachwuchs. Bereits am Rande des Martin Fourcade Nordic Festivals in Annecy zeigte sich die Französin mit einem deutlich sichtbaren Baby-Bauch. Die langjährige Skijägerin ist seit September 2017 mit dem früheren Biathleten und Skilangläufer Martin Bouchet verheiratet, mit dem sie im Herbst 2019 ihre erste Tochter Emie bekam.
Chevalier-Bouchet: Familie statt Biathlon
Die erst 30-jährige Chevalier-Bouchet zählte im vergangenen Winter zu einer ganzen Reihe von Top-Biathletinnen, die ihren Rücktritt verkündeten. Die Entscheidung, ihre Karriere in so jungen Jahren zu beenden, begründete sie damit, dass sie mehr Zeit für ihre Familie haben wolle.
"Es war wichtig für mich und für uns. Ich wollte, dass meine Tochter sich später an das Leben erinnert, das ich hier für viele Jahre geführt habe. Es war sehr emotional", erklärte Chevalier-Bouchet, deren Entscheidung aufzuhören, nicht bei allen auf Verständnis stieß.
"Ich erhielt viele Nachrichten, auch von meinen Freunden und Verwandten, die mir sagten, dass ich noch ein weiteres Jahr machen könnte. Ja, sicher, aber ich will nicht mehr. Und wenn ich nicht mehr will, dann mache ich nicht mehr weiter", rechtfertigte sich die Olympia-Zweite im Einzel.
