Traditionsrennstall Ferrari fährt in der Formel 1 auch in dieser Saison den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher, meint die deutsche Motorsport-Ikone Hans-Joachim Stuck. Doch es gäbe Hoffnung für die Scuderia.
Platz drei in der Konstrukteurswertung der Formel 1 ist viel zu wenig für die Ansprüche von Traditionsrennstall Ferrari, stellte der ehemalige F1-Pilot Hans-Joachim Stuck im Gespräch mit "Eurosport" klar: "Natürlich hat Ferrari in den vergangenen Jahren einige Fehler gemacht. Mich wundert es aber trotzdem, dass es so lange gedauert hat, bis man wieder vorne mit dabei war. Das verstehe ich nicht."
Scuderia-Pilot Carlos Sainz hatte Mitte September in Singapur seinen insgesamt zweiten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere eingefahren. Es war der einzige für den italienischen Rennstall in diesem Jahr. Kurz zuvor in Monza sowie einige Wochen später in Austin fuhr Sainz zudem jeweils auf den dritten Platz. Sein Teamkollege Charles Leclerc stand bislang viermal auf dem Treppchen.
Formel 1: "Viele Enttäuschungen" bei Ferrari
"Bei Ferrari kommt hinzu, dass viele Enttäuschungen der letzten Jahre der Geschichte des Teams einfach unwürdig sind", legte Stuck nach, der den Ferrari-Fans aber durchaus Hoffnung macht: "Mit Vasseur ist aber wieder die nötige Portion Ordnung dabei."
Mit Teamchef Frédéric Vasseur sei jemand "am Ruder, der weiß, worauf es ankommt", so der 72-jährige ehemalige Tourenwagen-Champion. Vasseur wechselte zum Saisonbeginn von Sauber zu Ferrari, wo er den erfolglosen Mattia Binotto ablöste.
Ähnlich wenig zu holen gab es bislang in der von Red Bull einmal mehr dominierten Saison für die Silberpfeile. "Ferrari und Mercedes stecken in derselben Klemme", betonte Stuck. Das Team um Rekordweltmeister Lewis Hamilton ist mit 20 Punkten Vorsprung auf Ferrari Zweiter in der Teamwertung.
Lewis Hamilton und sein Kollege George Russell konnten anders als Ferrari in 2023 keinen Rennsieg einfahren. Dafür gelangen Hamilton immerhin drei zweite und drei dritte Plätze, Russell gesellte sich nur in Spanien als Dritter aufs Podium. "Mercedes muss auch mal wieder gewinnen", stellte Stuck klar.


