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Bob-Ikone Friedrich "greift weiter an"

Bob-Ikone Francesco Friedrich hat noch lange nicht genug
Bob-Ikone Francesco Friedrich hat noch lange nicht genug
Foto: © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Nils Koepke
15. November 2023, 12:17

Francesco Friedrich ist noch lange nicht satt. Auf seiner goldenen Olympiabahn in Peking startet der Bob-Dominator das nächste Kapitel seiner Rekordjagd.

Vor dem Wiedersehen mit dem Drachen von Yanqing blieb Francesco Friedrich und seinem Team noch etwas Zeit für Sightseeing. Auf der Chinesischen Mauer genoss der Bob-Dominator das beeindruckende Panorama und seine Rolle als unbeschwerter Tourist, ehe sein voller Fokus schnell wieder dem hochmodernen Eiskanal von Peking galt.

Auf der Olympiabahn von 2022 startet die neue Saison - und der Unersättliche will seinen Hunger nach Erfolgen sofort wieder stillen. "Wir geben auch jetzt die gleichen 120 Prozent wie in den 15 Jahren zuvor - und greifen weiter an", sagte Friedrich der Sächsischen Zeitung vor dem Weltcup-Auftakt im Zweier am Freitag und im Vierer am Samstag und Sonntag.

Der 14-malige Weltmeister hat seine Adduktorenverletzung, die ihn zum Ende des vergangenen Winters gehemmt hatte, "komplett auskuriert. Wir haben viel trainiert, und die Form ist auch gut gekommen", so Friedrich, der im pompösen Yanqing National Sliding Center, das von oben betrachtet wie ein Drache aussieht, im vergangenen Jahr erneut Doppel-Olympiasieger geworden war.

Doch der Weltcup-Start im fernen China stellt den Bob-Zirkus auch vor Probleme. Aufgrund einer zu geringen Zahl an Teilnehmerinnen infolge logistischer Schwierigkeiten wurden die Frauen-Rennen im Monobob und Zweierbob in Peking abgesagt. Olympiasiegerin Laura Nolte und Co. starten nun erst Anfang Dezember in die neue Saison.

Bob-Ikone Friedrich will WM-Gold zurück

Für Friedrich und Hauptkonkurrent Johannes Lochner geht es hingegen am Freitag (03:00 Uhr MEZ) im Zweier bereits um ein erstes Ausrufezeichen. Lochner hatte Friedrich im vergangenen Winter nach zuvor sieben Titeln das WM-Gold im Zweier weggeschnappt, was der Dominator sich nicht gefallen lassen will. Er wolle sich den Titel beim Jahreshöhepunkt Ende Februar in Winterberg "unbedingt zurückholen", betonte Friedrich.

Darüber hinaus verfolgt der Sachse weiter unbeirrt das "richtig große Ziel, die 100 Weltcupsiege zu schaffen. Dafür fehlen noch 27", sagte der 33-Jährige, der auch die Olympischen Spiele 2026, bei denen der Austragungsort der Schlittenwettbewerbe noch nicht feststeht, schon im Hinterkopf hat.

In diesem Jahr war die Vorbereitung für die Athleten des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) etwas gestört, denn die Energie- und Umweltdebatte ist auch am Bobsport nicht vorbeigegangen.

"Es ist mehr oder weniger ein Kaltstart", sagte Bundestrainer Rene Spies, da die Bahnen in Deutschland aufgrund des warmen Oktobers erst später vereist wurden. "Auch wenn wir dadurch Wettbewerbsnachteile haben, weil alle anderen schon länger fahren. Wir wollten einfach dieses Zeichen setzen", betonte Spies.

Nichtsdestotrotz sind Friedrich und Lochner in China und im Weltcup die großen Favoriten, auch wenn andere Nationen langsam aufholen. "Das Niveau der Konkurrenz steigt", sagte Spies: "Ein Selbstläufer wird es nicht."

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