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Ninja-Warrior-Star "Melli" Schmitt exklusiv

"Melli" Schmitt: "Jetzt zerfetze ich den Parcours!"

Melanie Schmitt geht bei Ninja Warrior Germany für den guten Zweck in den Parcours
Melanie Schmitt geht bei Ninja Warrior Germany für den guten Zweck in den Parcours
Foto: © RTL/Markus Hertrich
16. November 2023, 17:37
sport.de
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Einen Sport anfangen und wenige Monate später zur WM reisen? Das hat Ninja-Athletin Melanie Schmitt im vergangenen Jahr noch vor ihrem Debüt bei Ninja Warrior Germany in Staffel 7 geschafft. Entsprechend groß sind die Erwartungen an ihren zweiten NWG-Auftritt am 17. November (20:15 Uhr, bei RTL, RTL+ und im sport.de-Liveticker).

Im exklusiven sport.de erklärt die 27-Jährige, die es im vergangenen Jahr bei Ninja Warrior Germany auf Anhieb ins Halbfinale geschafft hat, wie sie sich in kurzer Zeit auf ein hohes Niveau gebracht und trotz eines Trainingsunfalls ihre Liebe für den Ninja-Sport entdeckt hat. Außerdem schildert "Mellli" ihre Nervosität vor dem Start und verrät, warum sie in diesem Jahr sogar noch größer war als bei ihrem Debüt.

Melanie, du hast Ninja Warrior Germany lange als Fan verfolgt. Wie kam es, dass du selbst in der Show gelandet bist?

Melanie Schmitt: Ja, ich habe es immer gern angeschaut, aber ich habe mich dabei auch immer gefragt: "Warum haltet ihr die Stange jetzt nicht fest? Warum schafft ihr diesen Sprung nicht?" Vor zwei Jahren wollte ich nicht mehr die ganze Zeit nörgelnd auf dem Sofa sitzen und den Sport endlich selbst ausprobieren. Dann hat mich Marius Bender mit ins Training genommen. Er ist der Freund einer Handball-Kollegin und hat selbst mal bei der Show teilgenommen.

Konntest du es tatsächlich besser als die Ninjas im TV?

Nein, das war ziemlich ernüchternd. Ich komme ursprünglich aus dem Turnen und hatte immer das Gefühl, meinen Körper richtig gut einschätzen zu können. Bei Ninja habe ich mich geirrt. Ich habe mir sogar im ersten Training die Außenbänder gerissen, weil ich von der Balance-Rolle geflogen bin.

Du bist aber trotzdem dran geblieben...

Das war gleichzeitig auch ein absoluter Motivationsschub, weil ich gemerkt habe, dass da schon etwas ginge. Ich konnte es nur noch nicht. Und nach maximal einem Monat Training habe ich entschieden: Das war's mit Handball, das war's mit allen anderen Sportarten! Jetzt gibt es nur noch Ninja!

Einige Monate später warst du selbst zum ersten Mal in der Show am Start. War das dein erster Wettkampf?

Nein, ich war davor sogar bei der Weltmeisterschaft 2022 in den USA dabei. Zu meinem allerersten Wettkampf gibt es eine lustige Geschichte: Ich hatte Rita Benker aus meiner Trainingsgruppe erzählt, dass ich gern bei einem Wettkampf bei uns in der Nähe zuschauen würde. Und sie sagte nur: "Wieso zuschauen? Ich habe uns angemeldet!" Das war zwei Monate nach meinem ersten Training und ich habe den Wettkampf gewonnen – und andere Wettkämpfe danach auch. Dadurch habe ich mich für die WM in den USA qualifiziert und bin dort Zweite geworden.

Hast du nach dem Erfolg schon erwartet, dass du es bei deiner ersten Ninja-Warrior-Teilnahme in Staffel 7 direkt ins Halbfinale schaffst?

Absolut nicht! Ich hatte bei allen Wettkämpfen davor das Gefühl, dass ich vor Aufregung weinen muss. Entsprechend hatte ich mir für die Show kein Ziel gesetzt, ich wollte einfach Spaß haben. Trotzdem war ich vor dem Auftritt so aufgeregt wie in meinem ganzen Leben zuvor noch nicht. In der Zeit vor dem Lauf erlebt man wirklich jedes Gefühl. Erst die vier Töne auf der Startplattform haben mich erlöst, da hat sich ein Schalter umgelegt und ich war im Tunnel.

Wie war es dieses Jahr, hattest du ein Ziel für deine zweite Staffel?

Ich wollte auf jeden Fall die bestmögliche Leistung abrufen. Ich war eigentlich auch auf einem guten Leistungsstand, aber leider vor der Show acht Wochen am Stück krank. Aber davon wollte ich mich nicht unterkriegen lassen und wieder Spaß im Parcours haben. Wie man am Ende abschneidet, ist von so vielen Faktoren abhängig, auch ein bisschen Glück und Zufall und viel mentale Stärke. Am Tag der Aufzeichnung bin ich mit einem Lächeln aufgewacht und dachte auf dem Weg zum Studio: "Jetzt zerfetze ich den Parcours!"

Wie bist du überhaupt so schnell so gut geworden?

Natürlich stecke ich viel Zeit ins Training und versuche, jeden Tag aktiv zu sein, aber ich habe keinen festen Plan. Ich höre da immer auf mein Bauchgefühl und schaue, worauf ich gerade Lust habe. Ich achte aber darauf, dass ich regelmäßig in die Ninja-Halle gehe und einmal pro Woche bouldere. Zusätzlich mache ich Workouts und gehe mit meiner Hündin laufen. Aber ich profitiere auch sehr vom Turnen und der körperlichen Grundfitness, die ich mitgebracht habe. Durchs Turnen hat man einfach ein gutes Körpergefühl.

Wo merkst du diesen Vorteil im Parcours?

Ich würde mich jetzt nicht als Schwing-Meisterin bezeichnen, aber da hilft es schon enorm, wenn man am Reck schon mal um eine Stange herumgeschwungen ist und gewisse Muskeln schon einmal trainiert hat. Und diese Movement Memory wird durch Ninja brutal wieder geweckt. Ich bin sogar heute fast besser im Turnen als vor Ninja, obwohl ich es gar nicht mehr trainiert habe.

Bei Insta teilst du häufig, wenn du auf Wettkämpfen unterwegs bist. Wie viel deiner Freizeit verbringst du abgesehen vom Training mit Ninja?

Es gibt Phasen im Jahr, wo ich fast jede Woche einen Wettkampf oder eine Veranstaltung habe oder einen Kurs gebe. Seit Ende August war ich zum Beispiel jedes Wochenende wegen Ninja unterwegs.

Was hat dich an dem Sport so gepackt, dass du dieses Pensum fährst?

Die Mega-Community macht sehr viel aus! Mein Freundeskreis hat sich so verschoben, dass die meisten auch diesen Sport machen. Das kommt einfach automatisch, weil dieser Sport viel Zeit einnimmt. Was das Sportliche angeht, faszinieren mich die Freiheit und Individualität im Parcours. Beim Turnen musste ich bestimmte Übungen machen und es gab tausende Regeln für die Ausführung. Beim Ninja bin ich frei. Klar, es gibt ein paar Regeln, aber im Grunde muss ich nur von A nach B kommen und kann machen, was ich will. Jeder kann den Parcours auf seine Art bewältigen.

Du bist als Athletin und Trainerin sehr aktiv und warst unter anderem beim Women-of-Ninja-Camp als Coach dabei. Wie schätzt du die Entwicklung der Frauen im Ninja ein?

Ich finde es genial, wie die Frauen-Welt sich im Ninja entwickelt hat. Das ist der Wahnsinn und ich bin wirklich gespannt, wohin das noch führt - gerade, wenn ich mir die 16-Jährigen angucke, die mit dem Sport aufwachsen. Um es zusammenzufassen: Ich habe Angst! [lacht]

Brauchen wir die "Frauen-Regel" bei Ninja Warrior Germany noch?

Rein physisch brauchen wir die Frauen-Regel auf jeden Fall. Man kann Männer nicht mit Frauen vergleichen, das ist wie Äpfel und Birnen. Man kann uns natürlich in den gleichen Parcours schicken, aber ich finde schon, dass die Frauen die Chance bekommen sollten, weiterzukommen. Wir können so stark werden wie wir wollen, wir werden die Männer niemals erreichen.

Wie siehst du die Entwicklung des Sports im Allgemeinen?

Generell werden alle Athleten und Athletinnen immer schneller und effizienter. Der Sport entwickelt sich in die richtige Richtung und so langsam kristallisiert sich heraus, wer den Sport wirklich leistungsorientiert macht und wer ihn zum Spaß macht. Der Gap wird immer größer, weil die Sportart einfach wächst. Es ist Wahnsinn, wie viele Hallen gerade in den letzten zwei Jahren aus dem Boden geschossen sind.

Du engagierst dich für das Waldpiraten-Camp der Deutschen Kinderkrebsstiftung in Heidelberg. Was steckt dahinter?

Ich habe es beim Spazieren mit meiner Hündin entdeckt und danach herausgefunden, dass es ein Camp für krebskranke Kinder und Jugendliche ist. Es wird nur durch Spenden finanziert. Ich habe dann meine Arbeitgeber überzeugt, ihre Weihnachtsspende an dieses Camp zu richten.

Danach kam die Show und ich habe ein Riesen-Feedback bekommen, es kamen Autogrammkarten-Wünsche, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Diese Bekanntheit wollte ich für die Waldpiraten nutzen und habe mit ihnen Kontakt aufgenommen. Ich war ein paar Mal im Camp, fing an Spenden durch meine Autogrammkarten zu sammeln und mittlerweile ist da ein freundschaftliches Verhältnis entstanden. Zwei Kids, die in einem Camp dabei waren, habe ich dieses Jahr mit ihren Eltern zu mir in die Show eingeladen.

Und die haben gesehen, dass du sogar für den guten Zweck in den Parcours gegangen bist.

Genau! Für jedes geschaffte Hindernis sammle ich dieses Jahr für das Camp Spenden von Firmen ein, unter anderem von meinem Arbeitgeber. Das bringt natürlich noch mal eine andere Motivation mit sich.

Warst du vor diesem Hintergrund dieses Jahr vor der Show noch nervöser als bei deinem Debüt?

Ja! Letztes Jahr war ich nervös, weil einfach alles neu war, dieses Jahr hatte ich viel mehr Leistungsdruck. Ich wollte abliefern, damit ich die Waldpiraten unterstützen kann und weil so viele Menschen an mich geglaubt haben. Mir haben vorher so viele Leute gesagt: "Das schaffst du easy!" Das hat mich natürlich mega gefreut, gleichzeitig wollte ich niemanden enttäuschen. Kurz: Ich war heftig aufgeregt, aber auch heftig motiviert! Ich glaube, das ist ein Gefühl, das viele Menschen gar nicht erleben dürfen.

Das Gespräch führte Maike Falkenberg.

Einzel 2023

1DeutschlandLukas Homann1:56.68m
2SchweizDominique Karlin1:55.96m
3DeutschlandBenjamin Grams2:06.79m
4DeutschlandEric Zekina1:52.66m
5DeutschlandRoman Schirillef2:36.15m

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