Deutschlands Handballer wollen sich mit einem Sieg aus dem Länderspieljahr verabschieden. Helfen sollen die Torhüter um Rückkehrer Andreas Wolff.
Alles funktionierte bei Weitem nicht. Aber diese zehn Minuten waren ein Anfang für Andreas Wolff. "Ohne Frage", sagte Alfred Gislason, "er hat noch nicht die Schnelligkeit wie sonst." Überraschen konnte den Handball-Bundestrainer dies angesichts der wochenlangen Zwangspause des Nationaltorhüters aber nicht.
Die Rückkehr des Anführers zwischen den Pfosten beim 31:31 (16:18) gegen Ägypten war die vielleicht beste Nachricht für den Isländer, der auf dem Weg zur Heim-EM womöglich ein Personalproblem weniger zu lösen hat. Das angestrebte Ziel, auch im Ergebnis Schwung für die Medaillenmission im Januar aufzunehmen, verfehlten die DHB-Männer am Freitagabend jedoch.
Gislason formulierte seinen Auftrag für den zweiten Härtest gegen Ägypten am Sonntag (17.15 Uhr/ZDF) daher unmissverständlich: Fehler abstellen, Sieg einfahren. Vor mehr als 10.000 Zuschauern will der WM-Fünfte beim "Tag des Handballs" in München unbedingt einen EM-Boost mit aus dem Länderspieljahr nehmen.
"Es ist natürlich super, dass wir am Sonntag schon die Chance haben, vor heimischer Kulisse dann ein Spiel zu gewinnen. Und dafür werden wir alles reinhauen", versprach Kapitän Johannes Golla, der in der Olympia-Halle seinen 26. Geburtstag feiern wird.
Gislason will zwischen den Pfosten erneut auf Wolff setzen, der nach seinem überstandenen Bandscheibenvorfall schneller als zuletzt erwartet wieder fit ist, aber langsam an die Wettkampf-Praxis herangeführt werden soll. "Er wird wieder zehn Minuten bekommen", kündigte der DHB-Coach an. Bei seinem Kurzeinsatz in Neu-Ulm hatte Wolff nur schwer in die Partie gefunden.
Handball: Späth noch "etwas nervös"
Besser machte es David Späth, der wie auch Nils Lichtlein und Tim Nothdurft sein Länderspieldebüt feierte und gleich eine erste EM-Bewerbung abgab. Der U21-Weltmeister spielte die zweite Hälfte durch und entschärfte einige, teils freie Würfe. "David Späth hat sich sehr gut verkauft in der letzten Viertelstunde", urteilte auch Gislason.
Der 21-Jährige gab zu, "etwas nervös" gewesen zu sein, schließlich sei es "noch mal etwas anderes für die A-Nationalmannschaft aufzulaufen", berichtete der Schlussmann von Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen. Wer am Sonntag beginnt, wollte Gislason noch nicht sagen. Neben Späth und Wolff ist auch Silvio Heinevetter eine Option.
Bevor die Männer erneut vom Afrikameister gefordert werden, wollen auch die Frauen des Deutschen Handballbundes (DHB) wertvolles Selbstvertrauen sammeln. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch bestreitet am Sonntag (14.30 Uhr/sportstudio.de) in München sein letztes Spiel auf deutschem Boden, ehe es ab dem 29. November bei der WM in Norwegen, Dänemark und Schweden auch um den Olympia-Traum geht.
"Der Rahmen ist hervorragend für uns. So etwas haben wir nicht täglich", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch angesichts der erwarteten Kulisse in der bayrischen Landeshauptstadt. Und Kapitänin Emily Bölk meinte: "Die Vorfreude ist riesengroß. Das wird ein richtig cooler Tag."








