Der Mexikaner Esteban Gutierrez, seines Zeichens Entwicklungsfahrer beim Formel-1-Team von Mercedes, hat sich den frühen und verheerenden Crash von Red-Bull-Pilot Sergio Pérez bei dessen Heim-Grand-Prix am zurückliegenden Wochenende genauer anschaut und ist zu einem pikanten Schluss gekommen: War ausgerechnet Teamkollege Max Verstappen schuld am Unfall, der den ohnehin angezählten Pérez weiter in die Bredouille brachte?
Eigentlich wollte Sergio Pérez beim Großen Preis von Mexiko mit einem Erfolg auf seinem Heimat-Boden die Gerüchte der letzten Wochen um ein mögliches vorzeitiges Aus im kommenden Jahr hinter sich lassen und einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Vize-WM-Titel machen. Doch eine frühe Kollision mit Charles Lecerc (Ferrari), nach der Pérez abflog, beendete die großen Träume des 33-Jährigen jäh.
Während sich die meisten Beobachter einig waren, dass Pérez, der von Platz fünf ins Rennen gegangen war und dank eines guten Starts mit zu viel Speed-Überschuss in Kurve 1 fuhr, wohl aus Übermotivation zu viel riskierte und in Leclerc lenkte, der keine Chance zum Ausweichen hatte, lobte Esteban Gutierrez seinen Landsmann und sah die Schuld eher bei Pérez' Teamkollegen Max Verstappen.
Das frühe Ausscheiden sei "schade für Pérez und traurig für Mexiko gewesen", sagte Gutierrez, der als Entwicklungsfahrer bei Red-Bull-Konkurrent Mercedes in der Formel 1 aktiv ist und früher selbst aktiver F1-Pilot war, im "F1 Nation Podcast".
"Ich denke, es war sehr mutig von ihm, diesen Schritt zu wagen. Ich meine, wenn man als Fahrer in einer solchen Situation einen so guten Start hat, geht man manchmal aufs Ganze. Und dann findet man sich manchmal in einer solchen Situation wieder", ordnete der ehemalige Sauber- und Haas-Pilot ein.
Formel 1: Gutierrez glaubt an Pérez
Zudem habe Pérez, wie so oft in dieser Saison, einfach "Pech" gehabt, so Gutierrez weiter. "Er kam einfach in eine äußerst unglückliche Position, weil Max Verstappen auf seiner [rechten] Seite der Strecke ein bisschen nach links in die Mitte fuhr und damit Charles Leclerc bedrängt hat, und dann konnte der einfach nirgendwohin ausweichen [als Pérez in die Kurve lenkte]", so das Urteil des Mercedes-Piloten.
Wäre Verstappen also weiter rechts geblieben, hätte Pérez nicht nur sprichwörtlich die Kurve kriegen können, so die Analyse des Ex-F1-Fahrers.
Am Ende sei es einfach "schade", dass Pérez aufgrund dieser Situation aus dem Rennen flog. "Aber ich bin mir sicher, dass er sich davon schnell erholt", fügte Gutierrez an.


