Sportlich verläuft die bisherige Spielzeit in der 2. Bundesliga für den Hamburger SV mit Licht und Schatten. Der HSV rangiert zwar auf Tabellenplatz drei noch in unmittelbarer Schlagdistanz zu Spitzenreiter FC St. Pauli, hadert allerdings mit seiner Auswärtsschwäche. Daneben produziert auch Cheftrainer Tim Walter immer wieder Schlagzeilen mit Undiszipliniertheiten, die ihn alleine 2023 bereits 28.000 Euro Strafe kosteten.
Der Hamburger Übungsleiter darf zurzeit nur unter Auflagen an der Seitenlinie stehen, nachdem er aufgrund eines Vergehens im September eine Zwei-Spiele-Sperre auf Bewährung kassiert hatte.
Walter beleidigte damals einen Tag nach der Auswärtspleite beim VfL Osnabrück (1:2) einen Mitarbeiter der Nationalen Anti-Doping-Agentur heftig, nachdem dieser unangekündigt in den HSV-Katakomben auftauchte.
Der 47-Jährige steht am Scheideweg. Entweder lässt sich Walter zu erneuten Undiszipliniertheiten hinreißen, die auch intern beim Hamburger SV auf immer mehr Unverständnis stoßen könnten, oder er bemüht sich weiter um mehr Gelassenheit und Ruhe rund um die Pflichtspiele des HSV.
HSV: Erfüllt Tim Walter seine "Vorbildfunktion" nicht?
Der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, Stephan Oberholz, sagte der "Sport Bild", wann Tim Walter die nächste Strafe droht: "Das ist jedes erhebliche unsportliche Fehlverhalten, das zu einem Widerruf der Bewährung führen kann. Egal, ob gegen das Schiedsrichtergespann oder gegen einen Dopingarzt."
Der ehemalige HSV-Trainer und heutige Präsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL), Benno Möhlmann, verwies auf die besondere Rolle eines Chefcoaches im Sport, die Tim Walter nicht immer ausgefüllt habe: "Trainer haben eine Vorbildfunktion. Wir sollten es schaffen, mit dem nötigen Respekt und mit der nötigen Fairness Schiedsrichtern oder Dopingkontrolleuren gegenüberzutreten. Wenn man sich so verhält, dann muss man auch die Strafe akzeptieren, die man bekommt. Das hat Tim Walter getan."