Francis Ngannou kann seine knappe Punktniederlage gegen Box-Champion Tyson Fury im "Battle of the Baddest" in Saudi-Arabien überhaupt nicht verstehen - und fordert Konsequenzen.
Der als 1:20-Außenseiter in den Ring gestiegene Ngannou schaffte bei seinem Debüt als Profiboxer das Unvorstellbare. Mit einem linken Haken schickte der Kameruner den "Gypsy King" in der dritten Runde auf die Bretter, brachte Fury an den Rand seiner ersten Niederlage. Nach zehn Runden verlor Ngannou auf den Punktzetteln denkbar knapp mit 1:2-Richterstimmen (95:94, 93:96, 94:95).
Hätte der dritte Punktrichter Ngannou auch nur eine Runde mehr gegeben - eine der größten Sensationen (und Blamagen) der Boxgeschichte wäre perfekt gewesen. Viele Fans im Netz, aber auch der ein oder andere Box-Kenner kritisierte das Urteil pro Fury. Und auch Ngannou, nach Verkündung des Verdikts noch sehr gefasst, war mit etwas Abstand verstimmt.
"Ich denke, das ist eine Schande für das Boxen", wetterte der 37-Jährige: "Diese Punktrichter oder wer auch immer sollten bestraft werden. Ich möchte verstehen, warum diese Punktrichter so werten. Um ehrlich zu sein: Ich gebe nicht viel auf diese Entscheidung, aber solche Entscheidungen verhunzen die Karriere von vielen Leuten", spielte Ngannou auf die vielen zweifelhaften und skandalösen Punkturteile im Preisboxen an.
Boxen: Interessenten für Francis Ngannou stehen Schlange
Auf Ngannou trifft das nicht zu. Sein Marktwert ist durch das starke Box-Debüt in die Höhe geschossen. Der Weltverband WBC kündigte an, den einstigen König der Käfigkämpfer in seiner Weltrangliste in die Top 10 aufzunehmen, wodurch Ngannou als Herausforderer für den Titel qualifiziert wäre. Und auch die Strippenzieher der Box-Stars Anthony Joshua und Deontay Wilder ließen wissen, Kontakt mit dem kamerunischen Koloss aufzunehmen.
Weitere große Kämpfe und Zahltage sind dem Ex-UFC-Champion also wohl sicher.
Sogar Fury-Promoter Frank Warren flirtet mit Ngannou. "Er ist hier als Riesenstar herausgekommen, ein Held", sagte der Brite bei "Boxing News". Ngannou habe sich in eine Position für weitere große Kämpfe gebracht. "Ich werde ein Meeting mit ihm und seinen Leuten haben. Die Revanche (gegen Fury) könnte genau so groß sein wie der Kampf gegen Usyk."
