In der am Wochenende startenden Ski-Alpin-Saison darf ab sofort kein fluorhaltiges Wachs mehr für die Skier verwendet werden. Die Schweizerin Lara Gut-Behrami warnte daher vor Sabotage.
Seitdem die FIS das Wachs verboten hat, herrscht bei den Ski-Alpin-Stars große Sorge. Aus dem Schweizer Lager sind Bedenken zu vernehmen. "Vielleicht sollten die Serviceleute mit den Ski im Zimmer schlafen. Jemand könnte beim Vorbeilaufen die Ski mit einem Fluorspray kontaminieren", wird Gut-Behrami vom "Blick" zitiert.
Hinzu kommt, dass den Testgeräten offenbar nicht zu hundert Prozent zu trauen ist. In der Testphase kam es jedenfalls vor, dass diese fälschlicherweise Alarm geschlagen haben.
Große Ungewissheit bei Ski-Alpin-Stars
Grundsätzlich habe Gut-Behrami allerdings nichts gegen das Wachs-Verbot. Ihr gehe es nur um "fairen Sport. Das ist das Wichtigste überhaupt".
"Aber es herrscht eine große Ungewissheit bei uns. Der Druck auf die Serviceleute steigt. Denn fahre ich eine gute Abfahrt, verliere aber eine halbe Sekunde, was soll der Servicemann dann sagen?", merkte die 32-Jährige an.
Die Olympiasiegerin konkretisierte ihre Sorgen: "Ich habe nicht beschissen, aber vielleicht haben es andere getan? Ich werde nicht zu meinem Servicemann gehen und sagen: 'Versuch es!' Aber wenn ich jedes Mal denke, vielleicht liegt es daran, dass es die anderen doch weiter benutzen, wäre das nicht gut."
Alpin-Direktor Hans Flatscher pflichtete Gut-Behrami bei. "Es geht nur über die gesetzliche Ebene. Entweder alle oder niemand. Würde man dann betrügen, machte man sich strafbar - und das würde garantiert niemand wollen", betonte der 51-Jährige. Als Strafe sieht die FIS aktuell nur eine Disqualifikation des jeweiligen Rennens vor.
Daher bemängelte Technikerin Camille Rast: "Wenn jemand in einer Abfahrt die Startnummer 50 oder 60 hat, könnte er oder sie sich sagen: Ich probiere es mit Fluor. Vielleicht gibt es ja keine Disqualifikation."
