Mit dem Blick in den Lauf seiner Waffe sorgte der Belgier Thierry Langer Anfang des Jahres für dramatische Bilder. Um ähnliche Vorfälle zu vermeiden, hat der Biathlon-Weltverbund IBU die Regeln nun verschärft.
Beim Biathlon-Weltcup von Pokljuka im Januar löste Thierry Langer Entsetzen aus, als er vor der Schießeinlage mehrfach in den Lauf seines Gewehrs blickte.
Nach dem Vorfall wurde eine Krisensitzung einberufen. Obwohl im offiziellen Reglement klar festgeschrieben ist, dass die Waffe zu keinem Zeitpunkt auf jemanden, auch nicht sich selbst, gerichtet werden darf, kam Langer ohne Strafe davon.
Dennoch hat die IBU ihre Regeln nun angepasst. "Die neue Formulierung der Regeln soll die Sicherheit auf dem Schießstand erhöhen und der Wettkampfjury helfen, gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen", sagte Pressesprecher Christian Winkler zu "Dagbladet". Welche Konsequenzen ein derartiges Fehlverhalten mit sich ziehen würde, verriet er allerdings nicht.
Im Regelwerk des Weltverbands heißt es: "Bewegungen mit dem Gewehr, die andere oder den Waffenträger gefährden oder von anderen als gefährlich empfunden werden können, sind verboten. Der Athlet trägt jederzeit die Verantwortung für die Handlungen, die er selbst oder mit dem Gewehr ausführt. Es ist verboten, mit dem Gewehr Bewegungen auszuführen, die andere oder die Konkurrenten gefährden könnten, unabhängig davon, ob die Waffe geladen ist oder nicht. Während sich der Athlet auf der Matte befindet, ist es ihm zu keinem Zeitpunkt gestattet, die Mündung des Gewehrs absichtlich auf sich selbst oder andere zu richten."
Biathlon-Stars begrüßen die Regel-Verschärfung
Die strengeren Maßnahmen werden von den norwegischen Biathlon-Stars begrüßt. "Leider muss es erst Vorfälle geben, bevor es eine Änderung gibt", sagte Johannes Thingnes Bø: "Aber es ist gut, dass die Regeln jetzt verschärft werden."
Vetle Sjåstad Christiansen betonte: "Wenn so etwas passiert, reagiert man schockiert. Man weiß, dass man sterben kann, wenn mit dem Abzug ein Unfall passiert." Johannes Dale erklärte: "Uns werden schon in jungen Jahren strenge Waffenregeln beigebracht. Als wir kleiner waren, lag die Waffe beim Schießen auf der Matte. Es ist gut, dass wir früh lernen, was wir tun müssen und was nicht."