Biathlon-Queen Dorothea Wierer hat sich in einem Interview zu den Schattenseiten ihres Daseins als Top-Sportlerin geäußert. Eine Fortsetzung ihrer Karriere ließ die 33-jährige Italienerin erneut offen.
"Ich merke schon, dass ich langsam etwas müde bin, habe auch manchmal Motivationsprobleme. Man möchte auch mal etwas anderes machen. Die letzte Saison war gut, aber dann kommt der Sommer, der für mich immer sehr kritisch ist. Auch das Alter spielt eine Rolle. Viele andere haben aufgehört, ich bin noch da", sagte Wierer im Podcast "Extrarunde".
Ihr Leben zwischen Loipe und Schießstand auf der einen und Verpflichtungen abseits des Sports auf der anderen Seite empfindet die 33-Jährige als stressig. "Ich habe immer viel zu viel zu tun. Ich müsste mich eigentlich zweiteilen, um alles zu schaffen. Das hat positive und negative Seiten", erklärte Wierer.
Insbesondere im Sommer sei es "schwierig" für sie, gestand die viermalige Biathlon-Weltmeisterin. "Alle ziehen an einem, alle wollen etwas, Interviewanfragen und so weiter. Es ist sehr, sehr anstrengend. Dann bin ich überhaupt nicht in Form und hoffe, dass ich mich im November retten kann."
Andererseits sei das große Interesse an ihrer Person auch "cool", ergänzte Wierer, die inzwischen als größter weiblicher Star der Biathlon-Szene gilt. "Man lernt viele Leute kennen, sieht immer andere Sachen und wird abgelenkt."
Biathlon-Queen Dorothea Wierer hat "Selbstzweifel"
Die Gesamtweltcupsiegerin von 2019 und 2020 sieht sich trotz ihrer immensen sportlichen Erfolge selbst nicht als selbstbewusste Person.
"Ich bin immer extrem selbstkritisch, habe Selbstzweifel und sehe mich selbst im Biathlon nie als gut genug", gestand Wierer.
Die Biathlon-Queen hatte zuletzt gegenüber der Zeitung "La Stampa" die kommende Saison mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2026 in ihrer italienischen Heimat als "Scheideweg" bezeichnet.
"Entweder höre ich 2024 auf, oder ich mache bis 2026 weiter. Es würde keinen Sinn ergeben, einen Winter vor Olympia aufzuhören", sagte Wierer dem Blatt.

