Der VfB Stuttgart marschiert in der Fußball-Bundesliga weiter von Sieg zu Sieg, längst träumt man im Schwabenland vom Europapokal. Doch Ex-Nationalspieler Jürgen Kohler hat den VfB nun - trotz aller Freude über Erfolg - auf den Boden zurückgeholt und die Euphorie ein wenig gebremst.
Der frühere Bundesliga-Fußballer Jürgen Kohler hat sich im "kicker" erfreut davon gezeigt, wie es an der Spitze der Fußball-Bundesliga aussieht.
"Nicht die üblichen Verdächtigen Bayern, Dortmund und Leipzig stehen nach acht Spieltagen in der Tabelle ganz vorne, sondern Leverkusen und Stuttgart", schrieb Kohler in einer Experten-Kolumne für das Fachmagazin und fügte an: "Das ist auf den ersten Blick überraschend, auf den zweiten allerdings auch nicht ganz verwunderlich."
Insbesondere der stark auftretende VfB Stuttgart, der von den bisherigen acht Saisonspielen sieben gewonnen hat, die letzten sechs sogar in Folge, und damit von Platz zwei grüßt, hat dem Weltmeister von 1990 imponiert. Dass die Schwaben so gut sind, machte Kohler unter anderem daran fest, dass der Klub in der Vorsaison noch beinahe abgestiegen wäre, in der heißen Phase aber an Coach Sebastian Hoeneß festhielt und ihm Vertrauen schenkte.
"Wenn man so eine Talsohle gemeinsam durchschritten hat, schweißt das zusammen und schafft eine enge Verbindung zwischen Trainer und Spielern", erklärte der ehemalige Fußball-Profi, der selbst fast 400 Bundesliga-Spiele absolvierte und fügte an: "Stuttgart lebt momentan von dieser starken Gemeinschaft."
Natürlich spiele auch die absolute Top-Phase des "herausragenden Torjägers Serhou Guirassy" eine Rolle, so der 58-Jährige weiter. 14 Treffer hat der Stürmer bereits erzielt, fällt nach einer Verletzung am letzten Wochenende nun allerdings vorerst aus. Das Gute aus Kohlers Sicht: "Nach Guirassys Auswechslung trafen beim 3:0 bei Union gleich die Joker Silas und Deniz Undav."
Kohler: VfB Stuttgart sollte kleine Schritte machen
Allerdings sei der zweite Tabellenplatz für den VfB trotzdem nur "eine schöne Momentaufnahme", warnte Kohler vor allzu großer Euphorie.
"Nach dem Auf und Ab der Vorjahre sollten die Schwaben den Weg der kleinen Schritte gehen", riet der frühere Nationalspieler und fügte an: "Die Mannschaft und der gesamte Klub müssen sich erst stabilisieren".
Träume vom Europapokal, die insbesondere unter den Fans bereits aufkommen, sollte man laut Kohler beiseite wischen. "Europa käme für den VfB noch ein oder zwei Jahre zu früh. Erst müssen die Weichen gestellt werden, um auch in allen Wettbewerben konkurrenzfähig zu sein."



























