Trainer Thomas Tuchel vom FC Bayern gibt sich angesichts der öffentlichen Sticheleien von Uli Hoeneß weiter betont gelassen und hat ein Treffen mit dem Ehrenpräsidenten ausgeplaudert.
"Ich habe das mitbekommen, auch was daraus gemacht wurde, und habe mir genau angehört, was er gesagt. Mit Uli ist alles gut. Wir haben uns gestern getroffen", sagte Tuchel am Samstag am Rande des Bundesligaspiels beim FSV Mainz 05 (3:1) am "Sky"-Mikrofon.
"Ich weiß auch, was er gemeint hat, ich spreche ja sehr oft an der Säbener Straße direkt mit ihm. Das zählt für mich mehr, als was daraus gemacht wurde. Das darf jeder beurteilen, ich gieße da kein Öl ins Feuer. Wir haben einige Verletzte, aber trotzdem eine Mannschaft auf dem Platz, die gewinnen kann", ergänzte der Chefcoach des deutschen Rekordmeisters,
Hoeneß hatte Tuchel zuvor im Interview mit RTL/ntv und sport.de für seine Aussagen zur Transfer-Politik des FC Bayern kritisiert.
"Ich lasse nicht mein eigenes Team schlecht aussehen, indem ich sage, wir sind zu dünn besetzt, wir sind dies, wir sind jenes. Wenn Sie jedes Wochenende sehen, was wir auf der Bank sitzen haben, nur Nationalspieler, dann haben wir keinen dünnen Kader", sagte der langjährige Münchner Manager und Präsident.
"Pulverfass" beim FC Bayern?
Tuchels Äußerungen seien "unklug" gewesen, ein "gefundenes Fressen für die Medien, speziell für die Boulevardpresse", lauteten Hoeneß' weitere Vorwürfe in Richtung des Übungsleiters. "Sport Bild" schrieb in diesem Zusammenhang von einem "Pulverfass" an der Säbener Straße.
Bereits bei der Pressekonferenz am Freitag hatte sich Tuchel zu den Spekulationen geäußert. Er habe zu Hoeneß ein "sehr offenes, direktes, ehrliches und wertschätzendes Top-Verhältnis. Daran hat sich nichts geändert. Auch wenn sich Fußball-Deutschland für seine Äußerungen interessiert hat."
Tuchel hatte sich im Sommer sowohl öffentlich als auch in internen Beratungen vehement eine Verstärkung für das defensive Mittelfeld gewünscht. Hoeneß sollen die Forderungen des 50-Jährigen genervt haben.