Während der Leichtathletik-WM sorgte der Zoff zwischen Superstar Jakob Ingebrigtsen, seinem Vater Gjert und dessen Schützling Narve Gilje Nordas für viele Schlagzeilen. Auch nach dem Wettbewerb in Budapest schlägt der Zwist weiter hohe Wellen - ganz zum Ärger der norwegischen Leichtathletik-Stars.
Nachdem Ingebrigtsen seinen Vater und Trainer Gjert vor die Tür gesetzt hatte, arbeitete dieser mit Nordas, dem größten Rivalen seines Sohnes, zusammen. Seitdem gilt auch die Beziehung zwischen den beiden Läufern als extrem angespannt.
Im WM-Finale über 1500 Meter lieferten sich Ingebrigtsen und Nordas ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf den letzten Metern überspurtete der Herausforderer den Top-Favoriten fast noch, musste sich aber mit Bronze zufrieden geben. Ingebrigtsen holte "nur" Silber.
Zoff "verheerend für die Leichtathletik in Norwegen"
Vor und nach dem Rennen flogen immer wieder verbale Giftpfeile aus beiden Lagern in Richtung der Konkurrenz. Gerade die norwegischen Medien stürzten sich regelrecht auf die Schlammschlacht.
Darüber äußerten sich nun andere Leichtathleten und Leichtathletinnen verärgert.
"Was da passiert, muss geklärt werden, denn es ist verheerend für die Leichtathletik in Norwegen", sagte Hammerwerfer Eivind Henriksen zu "NRK". Stabhochspringerin Sondre Guttormsen polterte: "Das wirft meiner Meinung nach ein schlechtes Licht auf die norwegische Leichtathletik."
Dass Gjert Ingebrigtsen keine Akkreditierung für die WM erhalten hat und das Geschehen nicht aus dem Stadion verfolgen konnte, sorgte zudem für Zündstoff. "Ich denke nicht, dass private Angelegenheiten einen Einfluss darauf haben sollten, wer an der Meisterschaft teilnimmt", betonte Guttormsen.
Auch Kjetil Hildeskor, Generalsekretär des norwegischen Leichtathletikverbands, stellte klar: "Ein solcher Lärm bei Wettkämpfen muss in Zukunft vermieden werden." Sportlich habe Norwegen aber "absolut genial" abgeschnitten.
