Nach rund zehn Monaten Zwangspause steht Manuel Neuer vor seinem Comeback für den FC Bayern. Auch in der deutschen Nationalmannschaft wird der Routinier noch einmal angreifen wollen, sofern er zurück zu seiner Top-Form findet. Daran hegt der frühere DFB-Keeper Uli Stein jedoch Zweifel.
Geht es nach dem 68-Jährigen, dann wird Marc-André ter Stegen bei der Europameisterschaft im eigenen Land das deutsche Tor hüten.
Der Schlussmann des FC Barcelona habe sich "etabliert" und ist für Stein daher "als Stammbesetzung auch für die EM nächstes Jahr gesetzt".
Ter Stegens Darbietungen seien "so überzeugend, dass eine Diskussion hierüber gar nicht erst geführt werden müsste", schrieb der Ex-Profi in einem Gastbeitrag für den "kicker".
In der Vergangenheit hatte sich der ewige Herausforderer meist hinter Neuer anstellen müssen, zuletzt profitierte er von dem Unterschenkelbruch seines Konkurrenten nach der Winter-WM in Katar.
Stein stellte klar: "Selbst wenn Manuel Neuer bald zurück ist: Bei allen Verdiensten müsste er eine gewisse Kontinuität im Liga-Alltag und in den internationalen Spielen mit dem FC Bayern erreichen."
Nationalmannschaft: Ter Stegen endlich die Nummer eins?
Ter Stegen hat seine Chance in den vergangenen Monaten jedenfalls genutzt und sich für die Rolle als feste Nummer eins im DFB-Kasten beworben.
"Ein Top-Keeper mit dem Zeug dazu, bei einem ambitionierten Klub und in einer vom Erfolgsdruck begleiteten Auswahl ein verlässliches, gutes Bild abzugeben, wirst du nicht von jetzt auf gleich", verwies Stein auf die Geschichte des ehemaligen Gladbachers, der in seinen ersten Länderspielen einst ein unglückliches Bild abgegeben hatte.
Es brauche "eine Weile, die auch von Rückschlägen begleitet sein kann, ehe sich, vielleicht erst mit 27 oder 28 Jahren, dauerhaft jene Eigenschaften zeigen, die alle von einem großen Torwart erwarten", verdeutlichte Stein, der zwischen 1983 und 1986 sechs A-Länderspiele absolvierte.