In Abwesenheit von Joshua Kimmich vom FC Bayern hat England-Legionär Pascal Groß ein weiteres überzeugendes Länderspiel an der Seite von DFB-Kapitän Ilkay Gündogan gezeigt. Prompt entfacht eine neue Debatte: Muss Kimmich in der Nationalmannschaft nun um seinen Platz fürchten?
Der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann hat das "Leistungsprinzip" ausgerufen, wie Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg einen Tag nach dem überzeugenden 3:1-Sieg gegen die USA im "Doppelpass" auf "Sport1" hervorhob. Mit Blick auf die Besetzung der Mittelfeldzentrale könnte dies durchaus Folgen für Joshua Kimmich bedeuten, der seit Jahren den Ton beim DFB angibt.
Der 80-fache Nationalspieler musste in den vergangenen Monaten aber so manch einen Rückschlag hinnehmen. Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick hatte Kimmichs Mittelfeld-Kollegen - und letztlich auch -Konkurrenten - Ilkay Gündogan zum neuen Kapitän ernannt. Der neue Bundestrainer übernahm die Entscheidung.
Vertreter Groß punktet: "Es wird für Kimmich nicht einfacher"
Der Barca-Star ist der neue Anführer in der DFB-Auswahl, um den Triple-Sieger der vergangenen Saison soll die Mannschaft nun reifen, so die Idee. Gemeinsam harmonierten Gündogan und Kimmich in der Nationalelf aber nur selten.
Kimmich, der schon den Testspiel-Prestigesieg gegen Frankreich (2:1) verpasst hatte, musste nun aufgrund einer plötzlichen Erkrankung vorzeitig aus dem DFB-Lager abreisen. Eigenwerbung konnte er weder gegen die USA betreiben, noch bietet sich Gelegenheit im Duell gegen Mexiko (Mittwoch, 2:00 Uhr MEZ). Stattdessen darf sich Pascal Groß von Brighton & Hove Albion bewähren.
Stefan Effenberg prophezeite dem Bayern-Star daher eine schwierige Rückkehr in die DFB-Formation: "Wenn Pascal Groß die Leistung hält, dann wird es für Joshua Kimmich nicht einfacher. Du kannst ja jetzt nicht sagen: 'Du warst krank, jetzt kommst du wieder und bist gesetzt.'"
Effenberg: Leistungsprinzip beim DFB gilt "für alle"
Kapitän Gündogan "wird - sofern er verletzungsfrei bleibt - wahrscheinlich gesetzt sein", führte der Ex-Münchner in der Talkrunde aus: "Es muss schon eine Harmonie da sein, wenn du die Doppel-Sechs bestückst. Das hat man bei Kimmich und Goretzka gesehen, was ja auch mal hervorragend funktioniert hat - sowohl in der Nationalmannschaft als auch bei Bayern München. Das ist dann schon ein entscheidender Faktor."
Das Leistungsprinzip gelte letztlich aber "für alle", so Effenberg: "Von daher hat Pascal Groß sicherlich große Möglichkeiten."
Der 32 Jahre alte Groß, der seit Jahren in der Premier League überzeugt, hatte eine öffentliche Kampfansage an Kimmich derweil tunlichst vermeiden wollen. Er kenne seine "Rolle" im DFB-Team, gab er sich bescheiden.
Klar sei, dass er sich neben Gündogan auf dem Platz "sehr wohl" fühle: "Er ist ein absoluter Topspieler, der eine unfassbare Spielintelligenz und Ballsicherheit hat."









