Schlechte Nachricht für Ex-Schwergewichts-Champion Anthony Joshua: Sollte der IBF-Titel nach dem Kampf zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk vakant werden, kommt der Engländer nicht sofort zum Zug. Stattdessen winkt einem ehemaligen Fury-Gegner eine Titelchance.
Der Weltverband IBF hat seine Rangliste der besten 15 Schwergewichtler aktualisiert und den zuvor offenen zweiten Platz besetzt. Hinter dem Kroaten Filip Hrgovic, aber vor Joshua, ist nun Otto Wallin Zweiter bei der 1983 gegründeten Organisation. Wallin hatte erst vor zwei Wochen in Antalya Ex-Cruisergewichts-Weltmeister Murat Gassiev über zwölf Runden knapp nach Punkten besiegt. Dafür stufte ihn die IBF nach oben.
Wallin machte 2019 erstmals von sich reden, als er Tyson Fury in Las Vegas einen beherzten Kampf lieferte. Der Rechtsausleger verpasste dem Superstar einen tiefen Cut über dem rechten Auge, Fury hatte Glück, dass der Kampf nicht abgebrochen wurde, hätte sonst durch T.K.o verloren.
In der Schlussrunde klingelte Wallin den "Gypsy King" zudem an, verlor am Ende aber einstimmig nach Punkten. Seither gewann der 1,97-Meter-Hüne sechs Kämpfe in Serie.
Wallin winkt bei der IBF damit ein Titelkampf. Denn: Fury und Usyk haben im Vertragswerk für ihren Kampf um alle WM-Gürtel laut "ESPN" einer Rückkampfklausel zugestimmt, die sie zu einer direkten Revanche verpflichtet. Die IBF hat allerdings angeordnet, dass der unumstrittene Weltmeister den roten Gürtel umgehend gegen die Nummer eins ihrer Rangliste verteidigen muss. Andernfalls werde man dem Champion den Titel wieder aberkennen.
Um die dann vakante IBF-Krone würden dann der unbesiegte Hrgovic und Wallin kämpfen - Joshua guckte als Nummer drei in die Röhre.
"AJ"-Promoter Eddie Heran hatte mit der IBF-Option für seinen Schützling geliebäugelt - auch, weil sich die Verhandlungen für einen Fight zwischen Joshua und Ex-Weltmeister Deontay Wilder schwierig gestalten.
