Als Uli Hoeneß unlängst "Sonntags-Stammtisch" im "BR" verlauten ließ, die Entlassung von Julian Nagelsmann sei vom FC Bayern "nicht unbedingt klug" gewesen, ließ das Medienbeben nicht lange auf sich warten. Nun hat der Ehrenpräsident der Münchner bestätigt, was seine Worte nahelegten.
Es sei "vieles zusammengekommen", eröffnet Hoeneß im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de, damit konfrontiert, ob die Entlassung von Julian Nagelsmann im März 2023 der Grund dafür gewesen sei, dass sich der FC Bayern am Saisonende von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn getrennt habe.
Dann bestätigte er: "Die Entscheidung, Julian Nagelsmann zu Hals über Kopf zu beurlauben, die hat sicherlich einen großen Beitrag geleistet", so der 71-Jährige, der die Geschichte des deutschen Rekordmeisters wohl wie kein anderer geprägt hat.
Zudem widerspricht Hoeneß Salihamidzic, der die Demission Nagelsmanns Ende März auch damit begründete, dieser habe "die Kabine verloren". "Ich bin überzeugt, dass es keine Ressentiments gegen Julian innerhalb des Bayern-Kaders gab", stellt Hoeneß seine Sicht auf die Dinge deutlich klar.
Er selbst habe zwar durchaus nachvollziehen können, wie Salihamidzic und Kahn zu ihrer Entscheidung kamen, habe auch einiges kritisch gesehen, was Nagelsmann gemacht habe und Salihamidzic bestätigt, dass man über eine Entlassung nachdenken könne, einige Begleitumstände stoßen Hoeneß allerdings bitter auf.
"Wir erwarten, ist, dass der FC Bayern Deutscher Meister wird"
"Den Zeitpunkt zehn Tage vor dem Dortmund-Spiel, den habe ich nicht verstanden. Und auch die Art und Weise wie das, sagen wir mal, dem Julian mitgeteilt wurde, er war noch im Urlaub, das hat mir auch nicht gefallen", wird Hoeneß konkret. Er habe dies "den Betroffenen damals schon gesagt und die Reaktionen in der Öffentlichkeit waren entsprechend schlecht".
Hoeneß stellt allerdings auch klar, dass er Nagelsmann aktuell nicht mehr nachweint. "Wir haben ja jetzt mit Thomas Tuchel einen Trainer, mit dem wir sehr, sehr zufrieden sind. Insofern stellt sich die Frage nach einem anderen Trainer nicht." Die Erwartungen an Tuchel sind allerdings nicht gering. "Was wir erwarten, ist, dass der FC Bayern Deutscher Meister wird", so Hoeneß unmissverständlich.
Ein Ziel, das die Münchner mittlerweile seit 2013 immer erreicht haben. In der laufenden Spielzeit zeigt sich die Konkurrenz aktuell allerdings noch gut gewappnet. Nach sieben Spieltagen liegen Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart noch vor dem FC Bayern. Nervös wird man in München allerdings lange noch nicht werden. Um es mit Hoeneß' Worten auszudrücken: Der Nikolaus war schließlich nie der Osterhase.



























