Tennis-Überflieger Carlos Alcaraz hat im Achtelfinale des Masters von Shanghai eine überraschende Niederlage hinnehmen müssen. Der 20-Jährige Spanier unterlag dem Bulgaren Grigor Dimitrov nach hartem Fight mit 7:5, 2:6, 4:6. Die Pleite erhöht auch den Druck auf Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev.
Im 64. Match im Jahr 2023 kassierte Carlos Alcaraz am Mittwoch gerade mal seine neunte Niederlage. Auffallend: Nur ein Alcaraz-Bezwinger war zum Zeitpunkt des Sieges gegen den Überflieger schlechter in der Weltrangliste platziert als Dimitrov, der aktuell immerhin Rang 19 im ATP-Ranking belegt: Der Ungar Fabian Maroszan schlug Alcaraz in der 3. Runde des Masters von Rom sensationell. Maroszan rangierte damals gerade mal auf Platz 135.
Dimitrov legte den Grundstein für seinen Sieg mit einem extrem starken Service und enormer Nervenstärke bei den wichtigen Punkten. Der Bulgare konnte drei von fünf Breakmöglichkeiten abwehren und seinerseits vier von fünf nutzen - eine schlicht überragende Quote gegen einen absoluten Topspieler. Wie eng das Match dennoch war, untermauert ein Blick auf die Gesamtpunkte: Dimitrov verbuchte insgesamt 84 Zähler und damit gerade mal vier mehr als sein Gegenüber.
Auch aus deutscher Tennis-Sicht bietet der Erfolg eine durchaus brisante Note: Im Viertelfinale trifft Dimitrov nun auf den Chilenen Nicolas Jarry (Platz 22 der Weltrangliste). Sowohl der 32-jährge Dimitrov als auch der Südamerikaner würden mit einem weiteren Sieg im ATP Race den Abstand zu Zverev stark verkürzen.
Tennis-Stars kämpfen in Turin um die WM-Krone
Das ATP Race beschränkt sich ausschließlich auf die Ergebnisse des laufenden Tennis-Jahres, die besten Acht Spieler kämpfen am Ende des Jahres um die inoffizielle WM-Krone. Zverev, der in Shanghai früh scheiterte, liegt mit 3415 Punkten auf Rang sieben, der Abstand zu Dimitrov (1790) und Jarry (1720) war durchaus komfortabel könnte nun aber deutlich unter die 1000-Punkte-Marke rutschen.
Damit aber nicht genug: Hubert Hurkacz aus Polen auf weniger als 700 Zähler an den Hamburger heranrücken. Und auch der US-Boy Ben Shelton könnte seine Ausgangsposition deutlich verbessern. Zumal das Feld der Verbliebenen in Shanghai nach dem Ausscheiden von Alcaraz extrem offen ist. Der US-Amerikaner Tommy Paul hätte Zverev mit einem Turniersieg sogar an überholen können, scheiterte am Mittwochnachmittag aber an Zverevs Kumpel Andrey Rublev.
Bis zur Tennis-WM in Turin stehen zwar noch acht Turniere auf dem Plan, schon jetzt zeichnet sich hinter den Top 4 (Novak Djokovic, Alcaraz, Daniil Medvedev und Jannik Sinner) allerdings ein extrem enges Rennen ab. Eine weitere sehr frühe Pleite sollte Zverev in diesem vermeiden.







