Am Freitag teilte der FC Bayern mit, Jerome Boateng nicht unter Vertrag zu nehmen. Zuvor hatte der Verteidiger einige Tage bei seinem Ex-Verein mittrainiert und galt als mögliche Notlösung für die dezimierte Abwehr der Münchner. Auch wegen der schweren Vorwürfe gegen den 35-Jährigen, der sich weiterhin im Fokus der Justiz befindet, und damit einhergegangenen Protesten im Umfeld senkte der Rekordmeister letztlich den Daumen. Dass es überhaupt so weit kam, kann Ex-Nationalspielerin Julia Simic nicht nachvollziehen.
"Man hat sich wirklich gefragt, warum haben sie es überhaupt gemacht? Dass das Echo aus der Fanszene und Medien kommt, war zu erwarten. Ich war auch stark verwundert, warum man aus einer totalen Verzweiflungsaktion mit diesem Gedanken spielt, weil man gerade ein paar Abwehrsorgen hat", wurde Simic im Interview mit "ran" deutlich.
Boateng ist nach zwei Jahren bei Olympique Lyon derzeit vereinslos. Im November 2022 war er wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Nachdem das Bayerische Oberste Landesgericht die Verurteilung wegen Körperverletzung und Beleidigung zuletzt aufhob, wird der Prozess nun ein weiteres Mal aufgerollt.
Simic, die selbst lange für den FC Bayern spielte, dazu: "Es musste den Verantwortlichen ja klar sein, dass man das nicht unter den Teppich kehren kann. Die Verfahren laufen und die Themen gibt es. Die kann man nicht einfach sportlich wegargumentieren."
FC Bayern im Visier der eigenen Fans
Beim jüngsten Heimspiel des FC Bayern gegen den SC Freiburg (3:0) hatten die Fans am Sonntag mit Plakaten ihr Missfallen gegenüber der Vereinsführung kundgetan. Im Zuge der Causa Boateng erinnerten sie an den proklamierten Wertekodex des Vereins.
"Kein Platz für Charakterschweine im Verein - weder auf dem Feld noch im Vorstand", stand auf einem Spruchband, das wohl als Botschaft gegen Boateng sowie den als Sportvorstand gehandelten Max Eberl, der bis vor Kurzem bei RB Leipzig tätig war, zu verstehen war.
Simics Fazit: "Meiner Meinung nach hätte es gar nicht zu den Trainingseinheiten und Gedankenspielen kommen müssen. Als Rekordmeister hätte man wahrscheinlich wissen müssen, zu welchem Echo es kommt."





























