Georg Grozer überragt in der Olympia-Qualifikation. Der Rückkehrer ist kurz davor, sich mit 38 Jahren erneut den Traum von den Olympischen Spielen zu erfüllen.
Georg Grozer ist für "den großen Traum" zurückgekehrt - und genau diesem ist er nun ganz nah. Vieles hat der 38-Jährige in seiner Volleyball-Karriere schon erlebt, doch was derzeit beim Qualifikationsturnier in Rio de Janeiro passiert, sorgt selbst bei dem Routinier für "Gänsehaut".
Denn dort ist die deutsche Nationalmannschaft auf dem besten Weg, sich nach 2012 endlich wieder für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Und das liegt nicht zuletzt an Grozer. So führte der Diagonalangreifer die DVV-Auswahl mit überragenden Leistungen zu Überraschungssiegen gegen die beiden großen Favoriten in der Gruppe A.
Gegen Gastgeber Brasilien gelangen ihm 27 Punkte, keine 24 Stunden später lief Grozer mit 31 Punkten gegen Weltmeister Italien erneut zur Höchstform auf. "Ich kann es gar nicht glauben, was wir hier heute gemacht haben", hatte er bereits nach dem Erfolg gegen die Brasilianer gesagt, musste diesen "selbst erstmal verarbeiten".
Dass er trotz seines Alters "noch sehr fit" sei und "mit allen mithalten" könne, hatte Grozer noch bei seiner Rückkehr ins Nationalteam nach rund zwei Jahren Pause versichert. Bei der Europameisterschaft bewies er das vor knapp einem Monat als Topscorer des deutschen Teams trotz des enttäuschenden Achtelfinal-Aus, in Rio lässt er nun seinen Worten weiter eindrucksvoll Taten folgen.
Immer weiter schmettert Grozer die deutsche Nationalmannschaft im Kampf um das Olympia-Ticket Richtung Paris, nach vier erfolgreichen Spielen steht er bereits bei 105 Punkten. Bevor die Reiseplanung jedoch beginnen kann, geht es noch gegen Tschechien (Samstag/01.30 Uhr), Katar (Sonntag/1.30 Uhr) und die Ukraine (Sonntag/22.00 Uhr). Lediglich die besten zwei Mannschaften der Achtergruppe sichern sich einen Platz bei Olympia.
Und wie sich das anfühlt, weiß Grozer nur zu gut. In London, als die DVV-Männer vor mehr als zehn Jahren den fünften Platz belegt hatten, war er bereits dabei. Vier Jahre später verpasste die DVV-Auswahl jedoch die Spiele in Rio, auch für Tokio konnte sich Deutschland nicht qualifizieren. Nur zu gerne würde Grozer mit dann bereits 39 Jahren im kommenden Jahr nach Paris.
"Wenn wir hart arbeiten und daran glauben, dass wir es schaffen können, sehe ich eine Chance", hatte er vor dem Turnier noch betont. Diese ist groß, Grozer und Co. müssen nur noch zugreifen.
