Laura Ludwig und Louisa Lippmann finden im Jahr vor den Olympischen Spielen immer besser zueinander. EM-Bronze hat dem Duo Selbstvertrauen für die WM gegeben.
In der Sonne von Mexiko plantschte Laura Ludwig entspannt mit Söhnchen Teo im Pool, ein breites Grinsen im Gesicht, Louisa Lippmann stets an ihrer Seite. Die Stimmung könnte bei der Rio-Olympiasiegerin und ihrer Beachvolleyball-Partnerin kaum besser sein. Mit EM-Bronze im Rücken will das Duo nun bei der WM angreifen.
Denn vor dem nächsten Saisonhöhepunkt in Tlaxcala (6. bis 15. Oktober) sei "ein gewissen Vertrauen in das, was wir machen" definitiv da, sagte Ludwig im Gespräch mit dem SID. Was die konkrete Zielsetzung angeht, werde sich die 37-Jährige trotz der Fortschritte in den vergangenen Monaten "zurückhalten", sagte Ludwig und lachte.
Denn für sie und Lippmann steht ohnehin die gemeinsame Entwicklung im Vordergrund. Erst im November feierte Ludwig nach der zweiten Babypause ihr Comeback im Sand, seitdem ackert sie gemeinsam mit Lippmann für den großen Traum: die Olympischen Spiele in Paris. Der Weg dorthin ist noch weit, doch das Duo findet nach einem holprigen Start immer besser zueinander.
Mit dem dritten Platz bei der EM vor knapp zwei Monaten in Wien gelang den beiden "ein Riesen-Meilenstein", wie Lippmann in der "ZDF"-Dokuserie "Laura & Louisa - Road to Paris" erklärte. Auch Ludwig weiß um die Bedeutung des bislang größten gemeinsamen Erfolges: "Aus der Bronzemedaille haben wir Überzeugung und Bestätigung rausgezogen", sagte sie dem SID.
Beachvolleyball: Im Juli hat es "das erste Mal Klick gemacht"
Doch bereits beim Challenge-Turnier in Edmonton, wo das Duo im Juli das Viertelfinale erreichte, habe es "das erste Mal Klick gemacht", sagte Ludwig: "Dort hat es schon angefangen, dass wir nicht mehr so verkopft, sondern mit mehr Überzeugung ins Spiel gegangen sind."
Das Team bekomme "so langsam eine Konstanz rein, die uns vorher gefehlt hat", erklärte Ludwig. Das liegt nicht zuletzt an Lippmann, die nach ihrer Hallenkarriere im Sand immer besser in Fahrt kommt und laut ihrer Partnerin nun "nicht mehr so viel Gehirnschmalz vergeben muss, was überhaupt auf dem Beachvolleyball-Platz passieren muss".
In Lippmanns erster Saison wäre es "utopisch gewesen, wenn wir von Anfang an Gas gegeben hätten", betonte Ludwig. Jedes Turnier sehe das Duo deshalb als "Entwicklungsprozess". So auch die WM, bei der Ludwig/Lippmann als eines von insgesamt vier deutschen Teams an den Start gehen.
Bei den Frauen sind in Svenja Müller und Cinja Tillmann auch die WM-Dritten des vergangenen Jahres dabei. Außerdem treten die Duos Karla Borger/Sandra Ittlinger und die deutschen Meister Nils Ehlers/Clemens Wickler an.
Den Siegern winkt in Mexiko neben dem WM-Titel auch ein Olympia-Ticket. Doch Gedanken an die Qualifikation versucht Ludwig derzeit noch so gut es geht beiseite zu schieben, diese würden "zu viel Energie verbraten". Auf das, was sie und Lippmann bisher geleistet hätten, betonte Ludwig, sei sie "jedenfalls schon stolz".