Biathlon-Aushängeschild Johannes Thingnes Bö blickt mit Sorge auf die anhaltenden Diskussionen bei den norwegischen Langläufern, wo ein Streit zwischen dem Verband und dem Top-Star Johannes Klaebo jüngst eskalierte.
Biathlet Johannes Thingnes Bö schaltet sich in den Zwist der norwegischen Langläufer ein. "In meinen Augen ist es eine große Schwäche, wie sie es schaffen, diese Situation so deutlich in die Medien zu bringen", kritisierte der Gesamtweltcupsieger bei "TV2".
Der 30-Jährige stellte klar: "Wir haben unsere Diskussionen auch im Biathlonverband, aber wir halten sie intern. Wir sind dort nicht annähernd auf diesem Niveau." Im Biathlon gäbe es ein "gutes Unterstützungssystem", zwischen Trainern, Sportlern und dem Verband herrsche "eine tolle Dynamik".
Der norwegische Langlaufverband müsse diese Situation schnellstmöglich lösen. "Das ist etwas, was sie ein für alle Mal klären müssen, unabhängig davon, ob Klaebo einen unterzeichneten Vertrag erhält oder nicht", so Bö deutlich.
Die Kritik des Biathlon-Stars machte in Norwegen schnell die Runde. Arne Baumann vom Skiverband und Langlaufmanager Espen Bjervig reagierten umgehend. "Es gab in den letzten Jahren bedauerlicherweise mehrere negative Fälle im Zusammenhang mit dem Langlaufsport des norwegischen Skiverbands", so Bjervig bei "TV2": "Und ich stimme mit Johannes Thingnes Bö darin überein, dass wir intern bessere Lösungen der Meinungsverschiedenheiten finden und diese Fälle nicht durch die Medien bringen müssen."
Bö über Klaebo: "Unmöglich, ihn außen vor zu lassen"
Auch Baumann stimmte zu: "Johannes hat Recht, dass die Medien viele Geschichten über den Skiverband schreiben, einige davon mit negativem Schwerpunkt."
Abseits davon ist Bö weiterhin davon überzeugt, dass Klaebo eine sehr wichtige Rolle im Langlauf spielen sollte. "Es ist unmöglich, ihn von Anfang an außen vor zu lassen."
Klaebo, fünfmaliger Olympiasieger und neunmaliger Weltmeister, hat mit dem norwegischen Verband bislang keine Einigung über einen neuen Vertrag erzielen können und geht somit künftig außerhalb der Nationalmannschaft an den Start. Der 26-Jährige hatte zudem zuletzt harsche Kritik an den Zuständen im Verband geübt.
