Für die Belgierin Maya Cloetens war die Biathlon-Saison 2022/23 ein voller Erfolg. Erstmals durfte sich die 21-Jährige im vergangenen Winter im Weltcup beweisen. Ein großer Moment für die gebürtige Französin, die ihre Karriere ein Jahr zuvor schon beenden wollte.
Im Frühjahr 2022 hing die Biathlon-Karriere von Maya Cloetens am seidenen Faden. Damals wurde sie aus heiterem Himmel aus der französischen Mannschaft geworfen. Ein unerwarteter Rückschlag, der tiefe Spuren hinterließ. So tief, dass sie ihre Karriere beenden wollte, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte.
"Als ich gefeuert wurde, habe ich so getan, als ob alles in Ordnung wäre", erinnerte sich Cloetens in ihrem "LinkedIn"-Blog an jene Momente. "Ich habe vor den Trainern gelacht, weil ich schon an meine Zukunftsoptionen gedacht habe. Vor allem aber wollte ich schnell nach vorne blicken. Aber einen Monat später bin ich dann explodiert", gab die gebürtige Französin zu.
Biathlon-Talent Maya Cloetens "war verloren"
Sie habe Zweifel gehabt und jede ihrer Entscheidungen hinterfragt. "Ich war verloren und wollte mit dem Biathlon-Sport aufhören", schrieb die 21-Jährige.
"Der Schock war umso brutaler, weil er mit einigen Wochen Verspätung kam. Als ob es in mir gebrodelt hat, bis es dann schließlich explodiert ist. Ich hatte keine Wahl und musste die Entscheidung [des französischen Verbandes] verdauen, auf meine Fehler schauen, sie verstehen und akzeptieren. Danach habe ich mich dann wieder aufgebaut", schilderte Cloetens.
Für ihre "Rettung" sorgte am Ende ihr Vater. Dieser ist gebürtiger Belgier. Dank ihm war die Tür für einen Nationenwechsel offen. Genau diesen vollzog Cloetens dann auch.
Mit Beginn der Saison 2022/23 ging sie unter neuer Flagge an den Start - und überzeugte auf Anhieb nicht nur im Junior-Cup, sondern bekam sogar ein paar Einsätze im Weltcup. Ein Sprung, der im französischen Team für sie unmöglich gewesen wäre.

