Mit dem Rücktritt von Denise Herrmann-Wick hat das deutsche Biathlon-Team der Frauen seine schillerndste Figur der letzten Jahre verloren. Co-Bundestrainer Jens Filbrich hat aber bereits eine Skijägerin ausgemacht, die in die Fußstapfen der Einzel-Olympiasiegerin treten kann.
Einzel-Gold und Bronze mit der Staffel bei den Olympischen Winterspielen von Peking, dazu insgesamt neun WM-Medaillen und Top-Platzierungen im Weltcup: Denise Herrmann-Wick hat den deutschen Biathlon-Sport in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich vertreten.
Im vergangenen März hängte die 34-Jährige ihr Gewehr allerdings an den Nagel - und hinterließ eine große Lücke im Frauen-Team des DSV.
Co-Bundestrainer Jens Filbrich, der seit dieser Saison als Lauftrainer die deutschen Biathlon-Herren auf Kurs bringen soll, sieht die Frauen aber trotz des Rücktrittes von Herrmann-Wick "gut aufgestellt", wie er im "Sportschau"-Podcast hervorhob: "Da muss uns wirklich nicht bange sein."
Biathlon-Trainer will keinen zusätzlichen Druck machen
Eine Athletin hat bei Filbrich zuletzt großen Eindruck hinterlassen, ihr traut er nun die Nachfolge von Herrmann-Wick an. "Ich glaube, dass Hanna Kebinger dazu in der Lage ist", so der 44-Jährige: "Ich will sie jetzt aber nicht unter Druck setzen, die Hanna weiß das."
Die 25-Jährige sei "sehr talentiert, im Stehendschießen sehr stabil, im Laufen stabil und fokussiert", erklärte Filbrich, warum seine Wahl auf Kebinger fiel.
Die Garmisch-Partenkirchenerin hatte erst im vergangenen Jahr ihr Weltcup-Debüt gefeiert - in allen elf Rennen sammelte sie Punkte ein.
Die Krönung der Saison war zweifelsfrei das Abschneiden bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Oberhof. In der Verfolgung gelang Kebinger ein achter Platz, im Massenstart schaffte sie es immerhin auf den zwölften Rang.
Highlight war der Gewinn der Silbermedaille mit der deutschen Damen-Staffel.
