Der ehemalige Langläufer Jens Filbrich ist als Co-Bundestrainer in seine erste Biathlon-Saison beim DSV gestartet. Wenige Wochen vor dem Weltcup-Auftakt hat der 44-Jährige die Chancen der deutschen Biathleten hervorgehoben und klargestellt, dass die Konkurrenz aus Norwegen nicht uneinholbar ist.
In der vergangenen Saison hatten die norwegischen Biathleten 19 der 21 Einzelrennen und alle fünf Staffeln für sich entschieden. Über-Dominator war Johannes Thingnes Bö, der die Konkurrenz fest im Griff hatte und den Gesamtweltcup mit großem Abstand vor seinen beiden Landsleuten Sturla Holm Laegreid und Vetle Sjastad Christiansen gewann.
Dieser Dominanz möchte der Co-Bundestrainer nun ein Ende bereiten. "Ich hoffe, dass wir auch bei den ersten Rennen schon gute Ergebnisse erzielen", sagte er im "Sportschau"-Podcast.
Deutsches Biathlon-Trainerteam schaut bei Bö "ganz genau" hin
Das Abschneiden der deutschen Biathleten in den vergangenen Jahren sehe er derweil "gar nicht so negativ". Es habe "halt immer wieder das Quäntchen gefehlt, nur ein Schießen kann entscheidend sein". Letztlich seien dies jedoch Dinge, "die man verändern kann".
Johannes Thingnes Bö sei letztlich "ein ganz besonderer Athlet", hob Jens Filbrich hervor: "Aber ich glaube, dass wir nicht so weit weg sind von den Franzosen, Italienern oder anderen. Da sind wir auf Augenhöhe und können auch die Norweger ärgern. Ich würde nicht sagen, dass wir da keine Chance hätten. Die Norweger sind uns überlegen? Nee, sind sie nicht."
Dennoch steht für das deutsche Trainerteam Bö besonders im Fokus. "Wir analysieren ihn in der 'Arbeitsgemeinschaft Laufen' mit Wissenschaftlern und Trainerkollegen ganz genau. Wir haben ihn schon im letzten Jahr bei der WM in Oberhof analysiert, viele Videoaufnahmen gesehen, auch er selbst postet ja einige Dinge aus seinem Training", verriet Filbrich. "Auch da sieht man schon, was die Jungs machen, wie sie technisch laufen, wie sie sich ein Rennen einteilen und da gucken wir ganz genau hin."

