Das Red-Bull-Desaster von Singapur war nur ein Ausrutscher. Max Verstappen fuhr im Training in Suzuka wieder vorneweg.
Max Verstappen kletterte aus seinem Red Bull und suchte gleich das Gespräch mit seinem Chef Helmut Marko. Nein, der Formel-1-Weltmeister musste nicht schon wieder auf Fehlersuche gehen. Im Gegenteil: Nach dem verkorksten Rennwochenende von Singapur hat der Niederländer im freien Training zum Großen Preis von Japan (Sonntag, 7:00 Uhr MESZ/Sky) wieder zu seiner Dominanz zurückgefunden.
"Das Auto war ab Runde eins wieder ein Genuss zu fahren", freute sich Verstappen, der in 1:30,688 Minuten die Tagesbestzeit setzte. Ferrari-Pilot Charles Leclerc folgte mit mehr als drei Zehnteln Rückstand, Dritter wurde Lando Norris im McLaren vor Singapur-Sieger Carlos Sainz im zweiten Ferrari. Verstappens Message ist deutlich: Es wird wieder schwer für die Verfolger. So wie (fast) immer.
"Max ist voll unter Feuer hierher gekommen, es war ein guter Tag für uns", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner am "Sky"-Mikrofon: "Der fährt hier heute Vormittag raus und dreht direkt eine Runde wie im Qualifying. Das ist absolut beeindruckend."
Nico Hülkenberg erreichte im Haas Rang 13. Der französische Alpine-Pilot Pierre Gasly crashte schwer vor den Augen des interessierten Zaungastes Sebastian Vettel. Das zweite Training endete vorzeitig, Gasly konnte seinen Rennwagen aus eigener Kraft verlassen.
Red Bull kann Konstrukteurstitel perfekt machen
"Das berührt mich nicht wirklich. Wir haben nicht gut performt, andere haben einen besseren Job als wir gemacht", sagte der Niederländer am Donnerstag: "Das Ziel ist natürlich zu gewinnen."
Red Bull, das die ersten 14 Rennen der Saison bis zum Lauf auf dem engen Stadtkurs in Singapur gewann, kann am Sonntag und damit bereits im siebtletzten Grand Prix des Jahres zum insgesamt sechsten Mal die Konstrukteurs-WM perfekt machen. Red Bull muss hierzu mindestens einen Punkt mehr ergattern als der erste Verfolger Mercedes und darf maximal 24 Zähler auf den WM-Dritten Ferrari einbüßen. Dies erscheint nach den Eindrücken vom Freitagstraining überaus realistisch.
Verstappen hat in der Fahrerwertung 151 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Sergio Perez, seinen dritten Titel in Folge kann der 25-Jährige auch bei idealem Verlauf in Suzuka frühestens beim folgenden Grand Prix am 8. Oktober in Losail/Katar feiern.

